Frühlingsgefühle: 7 Tipps für Babyigel & Co. im Garten

Zusammenfassung
- Nistkästen für verschiedene Tierarten fördern die Biodiversität im Garten.
- Der "Gelbe Sack" kann für Igel zur tödlichen Falle werden, wenn er unachtsam platziert wird.
- Naturnahe Gärten mit heimischen Pflanzen und Verzicht auf Pestizide unterstützen Vögel, Insekten und Kleintiere.
Meteorologisch ist der Frühling seit 1. März da, so richtig beginnt er dann am 23. März. Mit den wärmeren Temperaturen kehren auch die kleineren und größeren Tiere in unsere Gärten zurück. Mit einfachen Maßnahmen kann man sie dabei unterstützen.
Schon ab März suchen Meisen, Bachstelzen oder Hausrotschwänze nach geeigneten Nistplätzen. Doch natürliche Baumhöhlen sind rar geworden. Der Naturschutzbund ruft daher dazu auf, jetzt Nistkästen zu reparieren oder neue Nisthilfen anzubringen. Beim Bau der Nistkästen sind jedoch einige Punkte zu beachten.
"Das Einflugloch sollte nicht zur Wetterseite zeigen und der Kasten nicht in direkter Sonne hängen", empfiehlt der Naturschutzbund. Zur Befestigung an Bäumen eignen sich Alu-Nägel oder Drahtbügel, um die Rinde nicht zu verletzen.
Wohnraum & Nahrung
Ein gut platzierter Nistkasten allein reicht jedoch nicht aus – die Vögel brauchen auch genügend Insekten, um ihre Jungen zu füttern. Naturnahe Gärten mit heimischen Pflanzen helfen dabei. Wer auf Pestizide verzichtet, unterstützt nicht nur Vögel, sondern auch Wildbienen, Igel und Eidechsen.

Nistkästen für Vögel können ganz einfach hergestellt werden.
- Wildblumen säen: Eine Mischung aus heimischen Wildblumen lockt Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten an. Samen sind günstig oder lassen sich selbst sammeln.
- Totholzstapel anlegen: Alte Äste oder Baumstämme in einer Ecke des Gartens bieten Unterschlupf für Insekten, Käfer und Kleintiere.
- Wasserstelle einrichten: Eine flache Schale mit Wasser hilft Vögeln und Insekten, vor allem in trockenen Monaten. Ein paar Steine als Landeplatz für Bienen machen sie noch nützlicher.
- Wildhecke pflanzen: Sträucher wie Holunder, Weißdorn oder Liguster bieten Nahrung und Schutz für Vögel und Insekten. Sie lassen sich oft aus Ablegern ziehen.
- Rasen seltener mähen: Ein Teil des Gartens kann zur Wildwiese werden, wenn man ihn seltener mäht. Das fördert blühende Pflanzen und schafft Lebensraum für Insekten.
- Nisthilfen aufstellen: Selbst gebaute Insektenhotels, Tontöpfe mit Stroh oder alte Baumstämme mit Bohrlöchern helfen Wildbienen und anderen Nützlingen.
- Komposthaufen anlegen: Küchen- und Gartenabfälle verwandeln sich in Humus, der die Bodenfauna stärkt und Regenwürmer anzieht.
Neben klassischen Nisthilfen für Singvögel gibt es auch spezielle Kästen für Mauersegler, Turmfalken, Fledermäuse und Hummeln. Wer also Platz im Garten hat, kann gleich mehrere Tierarten unterstützen – und sich im Sommer über eine lebendige Natur freuen.
Problem: Gelber Sack
Mit der Einführung des "Gelben Sacks" für Kunststoff- und Metallverpackungen ab 2025 wird sich das Müllsammelsystem im Burgenland ändern. Doch was viele nicht bedenken: Die Säcke, die meist über Nacht vor den Häusern auf den Boden gestellt werden, stellen eine tödliche Falle für Igel dar.

Kleine Igel suchen nach Nahrung. Dabei wird der "gelbe Sack" oft zur tödlichen Falle.
Die kleinen Tiere sind auf der Suche nach Nahrung – vor allem im Frühling, wenn sie aus dem Winterschlaf erwachen. Aufgrund des Rückgangs von Insekten suchen sie verstärkt nach anderen Nahrungsquellen. Die im „Gelben Sack“ gesammelten Verpackungen mit Essensresten riechen für sie verlockend.
Keine Gefahr für junge Igel
"In der Nacht kriechen hungrige Igel in einen Sack, sie können ihn dafür auch aufreißen", heißt es in einer aktuellen Warnung. Dort bleiben sie stecken oder verletzen sich an Plastikschnüren und scharfen Dosenkanten. Besonders gefährlich ist es, wenn eine säugende Igelmutter gefangen wird – denn dann verhungern auch ihre Jungen.
Dabei gibt es kostengünstige und effektive Maßnahmen, um das Problem zu vermeiden:
- Gelben Sack erst am Abholtag nach draußen stellen – am besten bei Tageslicht.
- Müllsäcke aufhängen – z. B. an einem Haken oder Zaun, mindestens 50 cm über dem Boden.
- Verpackungsmüll sicher sammeln – in einer geschlossenen Tonne mit Deckel, um auch Ratten und Mäuse fernzuhalten.
"Mit diesen kleinen Handgriffen kann jeder dazu beitragen, das Igelsterben durch den gelben Sack zu verhindern", so der Appell des Vereins der Burgenländischen Naturschutzorgane, Bezirksgruppe Eisenstadt-Umgebung.
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