Pensionierte Lehrerin teilt ihr Wissen am anderen Ende der Welt
Sonja Hanappi-Mersits aus Weiden am See unterrichtete mehrere Monate lang ehrenamtlich Kinder und Erwachsene in Südindien.
Sonja Hanappi-Mersits gehört zu den Menschen, für die Arbeiten mehr bedeutet als Geld zu verdienen. Die Weidenerin hatte in ihrem Beruf als Volksschullehrerin und Lehrbeauftragte an der Pädagogischen Hochschule Burgenland ihre Berufung gefunden.
Mittlerweile genießt sie ihren wohlverdienten Ruhestand, was jedoch nicht bedeutet, dass sie mit dem Unterrichten aufgehört hätte. Ganz im Gegenteil: Die Pädagogin gibt ihr Wissen aus ihrer langjährigen Berufslaufbahn nun am anderen Ende der Welt weiter. Sonja Hanappi-Mersits hat dieses Jahr einen Freiwilligendienst im Ausland absolviert und mehrere Monate in Südindien verbracht.
Anlässlich des heutigen Tags des Ehrenamtes (5. Dezember) erzählt sie von ihrem Einsatz: „Die Kinder waren zwischen 3 und 18 Jahre alt. Je nach Altersgruppe habe ich unterschiedliche Lernmaterialien verwendet, die ich zuvor in Österreich selbst angefertigt oder gekauft habe“. Zusätzlich hat die Nordburgenländerin Seminare für einheimische Lehrerinnen und Lehrer gehalten: „Hier lag der Schwerpunkt auf Individualisierung und Differenzierung im Unterricht“, erläutert Hanappi-Mersits.
„Senior Experts“ helfen im Ausland
Der Freiwilligeneinsatz der pensionierten Lehrerin wurde von der österreichischen Entwicklungsorganisation „Jugend Eine Welt“ organisiert. Sie hat schon 60 sogenannte „Senior Experts“ wie Hanappi-Mersits in Länder des globalen Südens entsandt. Dabei handelt es sich um Experten aus Bereichen wie Bildung, Gesundheit, Handwerk oder Verwaltung, die drei- bis zwölfmonatige Einsätze absolvieren.
Auch Erwachsenenbildung stand auf dem Lehrplan.
„Diese Zielgruppe ist voller Energie, Tatendrang und eine wichtige aktive sowie wertvolle Ressource“, sagt Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von „Jugend Eine Welt“ mit Blick auf die 1,86 Millionen Seniorinnen und Senioren in Österreich. Doch auch jungen Erwachsenen bietet „Jugend Eine Welt“ die Möglichkeit, freiwillige humanitäre Einsätze zu absolvieren.
Natürlich gehört eine ordentliche Portion Mut dazu, die gewohnte Umgebung zu verlassen, um mehrere Monate in einem fremden Land zu verbringen.
Auch für Sonja Hanappi-Mersits war die Umstellung auf die klimatischen und kulturellen Unterschiede nicht immer einfach. Für sie überwiegen jedoch eindeutig die positiven Erlebnisse: „Unvergesslich bleiben die vielen authentischen Begegnungen, die Herzlichkeit und die unglaubliche Vielfalt des Landes. Wenn einen dieses ‚Virus‘ einmal packt, lässt es einen nicht mehr los.“
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