Frau hielt im Burgenland 36 Hunde: Bedingte Haft

Prozess am Landesgericht Eisenstadt.
Ein Fall von "Animal Hoarding" hat am Donnerstag das Landesgericht Eisenstadt beschäftigt: Eine 54-Jährige wurde zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt, weil sie 36 Hunde, drei Katzen und 15 Schildkröten nicht artgerecht gehalten haben soll.
Die Staatsanwältin sprach von "desaströsen hygienischen Bedingungen" und massiven gesundheitlichen Problemen bei den Tieren. Die Angeklagte bekannte sich schuldig. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Hunde, Katzen und Schildkröten waren laut Staatsanwaltschaft in einem Raum untergebracht, der zu klein, nicht beleuchtet und verkotet war. Auch mit Wasser, Futter und Medizin wurden sie nicht ausreichend versorgt. Einige Tiere litten bereits unter physischen Missbildungen und Verhaltensstörungen, als sie gefunden wurden.
Verteidiger: 54-Jährige wollte Tieren nur helfen
Der Verteidiger der Angeklagten führte aus, sie habe den Tieren nur helfen wollen. Verschiedene Personen aus ihrem Umfeld hätten ihr immer mehr Tiere aufgedrängt und sie habe diese aufgenommen, weil sie ihr leid taten.
"Sie hat versucht, sich bestmöglich zu kümmern, was ihr aber leider nicht gelungen ist", so der Anwalt. Es sei eine schleichende Entwicklung gewesen. Mit der steigenden Anzahl an Tieren habe sie immer mehr den Überblick verloren.
Die Richterin sprach die 54-Jährige wegen Tierquälerei schuldig. Die sechs Monate Haft werden ihr bei einer Probezeit von drei Jahren bedingt nachgesehen. Die Frau nahm das Urteil an, die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.
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