Die Faszination des Fliegens hat sie schon im Kindergarten gepackt: „Beim Urlaub hat mich immer nur das Hin- und Herfliegen interessiert, gar nicht so der Urlaub selbst. Andere wollten Astronaut oder Lehrer werden, ich immer Pilotin.“
Kurzfristig hat sie 2022 mit der Ausbildung begonnen und im Juni 2023 die Privatpilotenlizenz erhalten. „Meine Eltern daheim sind ausgezuckt und Papa meinte, es ist eine Schnapsidee von mir, aber er war dann mein allererster Passagier“, lacht die 20-Jährige. Sie ist nicht die Einzige in der Gruppe, die Berufspilotin werden will.
„Flightradar“ als Hobby
Auch die 19-jährige Magdalena Krutzler aus Oberwart will ihr Hobby zum Beruf machen. Derzeit studiert sie noch Meteorologie in Wien, doch wenn sie nächstes Jahr ihren Privatpilotenschein in der Tasche hat, will sie gleich die nächste Ausbildung dranhängen.
„Ich habe mich früher mal für den Beruf der Flugbegleiterin interessiert, aber über Social Media bekam ich dann immer mehr vom Pilotenberuf mit. Ich bin dann im Flieger gesessen und es war einfach – Wow!“, erklärt die 19-Jährige ihre Leidenschaft.
Aus dem Studium kann sie viel Hintergrundwissen über Physik und Meteorologie für die Pilotenausbildung mitnehmen. „Mein Studium ist toll, aber das Fliegen reizt mich schon sehr“, so Krutzler. Während der Corona-Pandemie verfolgte sie das Fluggeschehen weltweit über Tracking-Plattformen wie „Flightradar24“. Ihr Lieblingsflugzeug? „Der große Airbus A380.“
Schülerin aus Marokko
Eine ganz andere Geschichte erzählt Chaimaa Jaafar. Die 26-Jährige stammt aus Marokko und arbeitete als Flugbegleiterin. „Auf einem meiner Flüge nach Mauritius sah ich an der Tasche eines Passagiers einen Piloten-Tag hängen. Wir haben uns unterhalten und er hat mir gesagt, dass ich in Punitz meinen Pilotenschein machen kann“, erinnert sich Jaafar. Im September 2022 begann sie ihre Ausbildung im Südburgenland, die Theorie lernt sie zu Hause.
Für die Praxisstunden reist sie dann in den Güssinger Bezirk. „Immer wenn ich Zeit habe, rufe ich hier an und komme zum Fliegen her“, erklärt die 26-Jährige. Eine Unterkunft sucht sie sich dann immer über die Online-Plattform „Airbnb“, so wie jetzt in Ollersdorf.
Deutsch spricht sie nicht, aber die Sprache ist kein Problem: „Englisch ist sowieso die Standardsprache in der Luft und auch im Unterricht.“
Nicht nur Fliegen
„Punitz Flug“ ist direkt am Flugplatz angesiedelt. Fünf Flugzeuge stehen zur Ausbildung und zum Verleih zur Verfügung. Wer nicht selbst fliegen, sondern lieber aus Flugzeugen springen möchte, kann sich in Punitz beim Verein „Freifall“ zum Fallschirmspringer ausbilden lassen.
Am Silvestertag findet auf dem Flugplatz auch ein „Fly-In“ statt. Der Fliegerclub Punitz lädt ab 9 Uhr zum Kesselgulaschessen gegen eine Spende für wohltätige Zwecke in der Region ein.
Bis Ende 2022 gab es gegenüber dem Flugplatz auch ein eigenes Wirtshaus. Das „Flugplatzgasthaus Airest Hangar One“ wurde im Zuge der Corona-Pandemie geschlossen. Ende Oktober dieses Jahres veranstaltete der Gastronomiebetrieb noch einen Flohmarkt mit Geschirr, Gläsern und Mobiliar.
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