Falsche SMS von Finanzonline: Betrüger erbeuteten 55.000 Euro

Der 25-jährige Bradley Hall arbeitete im Ausland als Lehrer. Doch im Mai verstarb er plötzlich nach einem Telefonat mit seiner Mama. (Symbolbild)
Ein Phishing-Angriff im Burgenland hat ein 57-jähriges Ehepaar um rund 55.000 Euro gebracht. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, hatte sich ein bislang unbekannter Täter als IT-Security-Mitarbeiter ausgegeben und das Paar über eine gefälschte FinanzOnline-SMS in die Falle gelockt.
Nachdem die Betroffenen auf den Link in der SMS klickten, meldete sich der Täter telefonisch. Im Zuge des Gesprächs wurden sie dazu gebracht, eine angebliche Sicherheitssoftware zu installieren – in Wahrheit ein Werkzeug, das dem Angreifer Fernzugriff auf das Notebook ermöglichte.
Besonders perfide: Der Täter forderte das Paar später auf, sämtliche Bankomatkarten in einem Kuvert zu übergeben. Ein Mann holte die Karten persönlich ab. In der Folge wurden durch Transaktionen und Überweisungen insgesamt rund 55.000 Euro abgebucht.
Nach dem jüngsten Phishing-Fall im Burgenland, bei dem ein Ehepaar durch eine gefälschte FinanzOnline-SMS um 55.000 Euro gebracht wurde, warnt das Bundeskriminalamt erneut vor den Gefahren betrügerischer Online-Aktivitäten. Die Täter geben sich häufig als Banken, Online-Dienste oder Behörden aus – etwa per E-Mail, SMS oder durch täuschend echt gestaltete Webseiten.
Phishing bedeutet, dass Kriminelle versuchen, über gefälschte digitale Kommunikation an persönliche Daten zu gelangen – etwa Kontonummern, Passwörter oder Zugangsdaten. Oft erhalten Betroffene Nachrichten, die angeblich von ihrer Bank, von FinanzOnline oder anderen offiziellen Stellen stammen. Wird der enthaltene Link angeklickt, gelangt man auf eine Seite, die dem Original zum Verwechseln ähnlich sieht.
Tipps des Bundeskriminalamts zur Prävention:
- Kein seriöses Unternehmen fordert per E-Mail oder SMS zur Eingabe von Passwörtern auf.
- Sichere Webseiten erkennt man an „https“ in der Adresszeile sowie an einem Schloss- oder Schlüssel-Symbol im Browser.
- Statt Links aus E-Mails zu folgen, sollte man offizielle Seiten als Favoriten im Browser speichern und nur diese nutzen.
- Für jede Anwendung sollten unterschiedliche Passwörter verwendet werden. Diese sollten mindestens acht Zeichen umfassen und aus Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen.
- Zur sicheren Aufbewahrung raten Experten zu Passwort-Managern („Passwort-Safes“).
- Bei Verdacht auf Datenverlust gilt: Passwort sofort ändern, Unternehmen informieren, Polizei kontaktieren.
Informationen zum Thema Cyberkriminalität und Schutzmaßnahmen bietet auch die Website des Bundeskriminalamts unter bundeskriminalamt.at, die BMI-Sicherheitsapp, sowie jede Polizeiinspektion.
Im Zweifel steht österreichweit die Hotline der Kriminalprävention unter 059133 zur Verfügung.
Die Polizei ermittelt derzeit. Weitere Details zu den Hintergründen des Falls sind bisher nicht bekannt.
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