Eisenstadt tritt fester in die Pedale: 10 neue Radkilometer geplant
Aktive Bewegung wird in der Landeshauptstadt gefördert. Das hilft dem Klima, der Gesundheit und steigert nicht zuletzt die Lebensqualität, weil dadurch weniger Pkw unterwegs sind.
Wenn sich eine Kommune im Burgenland Gedanken über den innerstädtischen Verkehr machen muss, dann Eisenstadt und – mit Abstrichen, weil anders strukturiert – Oberwart und vielleicht noch Mattersburg. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Eisenstadt – per Eigendefinition „die kleinste Großstadt der Welt“ – prozentuell ein größeres Bevölkerungswachstum verzeichnet als Wien oder Graz. Keine andere Landeshauptstadt ist seit 2011 so stark gewachsen wie die burgenländische (plus 16,2 Prozent).
Das bringt natürlich steigende Anforderungen an die Infrastruktur mit sich. Sei es bei der Kinderbetreuung, in der Pflege oder vor allem auch bei der innerstädtischen Mobilität. Wer Eisenstadt kennt, weiß, dass eine Fahrt mit dem Auto aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens recht lange dauern und mühsam sein kann. Alternativen gibt es aber, wie zum Beispiel den Stadtbus mit vier Linien, der von der Bevölkerung gut angenommen wird.
Mehr Geld für Radler
Grundsätzlich möchte die Stadt aber weiter das Radfahren und Zu-Fuß-Gehen forcieren. Schon jetzt gilt auf 80 Prozent der Gemeindestraßen Tempo 30. So sind Radfahrer auch abseits der Radwege relativ sicher unterwegs. „Die klimafreundliche Mobilität soll noch mehr in den Mittelpunkt rücken“, gibt Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) die Marschrichtung vor.
Belegen lässt sich das mit Zahlen: 2021 und 2022 wurde mit zwei Millionen Euro mehr Geld in den Ausbau von Rad- und Fußwegen investiert, als in den Straßenbau. Heuer stehen dafür etwa 800.000 Euro zur Verfügung. Neue Radwege sind entlang des Bründlfeldweges und des Hotterweges, der Kirchäcker Ost, der Glorietteallee und der unteren Kasernenstraße geplant. Auf der Agenda 2024 stehen unter anderem der Radweg entlang der Mattersburgerstraße, der Wienerstraße – beide werden gemeinsam mit dem Land geplant – oder der Gölbeszeile. In Summe sind rund zehn Kilometer neue Radwege geplant.
Qualitätsverbesserung
Ein wesentlicher Bestandteil dieser Radwegeoffensive ist nicht nur der Ausbau, sondern auch eine Qualitätsverbesserung der Radinfrastruktur. So werden derzeit etwa die Markierungen auf den bestehenden Radwegen erneuert. Zudem werden im gesamten Stadtgebiet sukzessive neue, praktische Radständer implementiert.
Bedacht genommen wird auch auf die Qualität bei einem Aufenthalt. „Mit schattenspendenden Bäumen, Grünstreifen, kleinen Verweilplätzen und Trinkbrunnen wollen wir erreichen, dass man gerne zu Fuß geht oder mit dem Rad fährt“, sagt Steiner.
Unterstützt wurde er bei der Präsentation der aktuellen Pläne von Umweltgemeinderat Gerald Hicke (ÖVP) und der Grünen-Klubobfrau Anja Haider-Wallner.
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