Die Familie, die seit vier Generationen Musik im Blut hat

Von Josef Lang
Die Liebe zur Musik zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Familie Kogler aus Oberrabnitz im Mittelburgenland. Seit über 150 Jahren wird das musikalische Erbe von Generation zu Generation weitergegeben. Was einst mit einem Flügelhorn begann, lebt heute in internationalem Blasmusik-Einsatz fort.
In den Fußstapfen von Vater, Großvater und Urgroßvater wandelt aktuell der jüngste Kogler: Josef jun. Neben vielen anderen musikalischen Tätigkeiten ist er derzeit als Posaunist bei der Militärmusik Burgenland tätig. Doch zunächst ein Blick zurück auf die musikalischen Wurzeln der Familie Kogler:

Links unten vor der Trommel liegend: Josef Kogler sen.
Urgroßvater Josef Kogler Den ersten musikalischen Sporn verdiente sich vor 150 Jahren Urgroßvater Kogler Josef sen. Der damalige Kantor-Lehrer Josef Berghofer, tätig an der Volksschule Oberrabnitz (1872 sowie 1877 bis 1879), engagierte sich mit viel Herzblut in der Ausbildung junger Musikanten. In der dadurch entstandenen ersten Oberrabnitzer Musikkapelle spielte Kogler Josef sen. das Flügelhorn.

Links mit Klarinette: Großvater Franz Kogler.
Großvater Franz Kogler: Der musikalischen Linie treu geblieben, erlernte Franz Kogler das Klarinettenspiel. Sein erster professioneller Einsatz führte ihn zur Berliner Militärmusik. Danach musste er bis Kriegsende Gefechtsdienst in Lappland und Russland leisten. Nach glücklicher Heimkehr baute er gemeinsam mit anderen Musikern das „Oberrabnitzer Bandl“ wieder auf und leitete es als Kapellmeister.

Gottfried Kogler mit Akkordeon.
Vater Gottfried Kogler: Gottfried Kogler trat in die Fußstapfen seines Vaters und musizierte zunächst im Duett mit Anton Kornfeld aus Draßmarkt auf der Ziehharmonika. Später spielte er in der Kapelle seines Vaters und übernahm als Kapellmeister bald deren Leitung. Ob bei Hochzeiten, Bällen oder Weinkosten – Friedl war fixer Bestandteil des örtlichen Musiklebens. Zudem übernahm er den Orgeldienst in der Pfarrkirche Oberrabnitz – und half auch in Karl und Draßmarkt aus. Dieses Amt übte er unglaubliche 63 Jahre lang aus. Seit 25 Jahren ist er zudem beim Männergesangsverein Kirchschlag aktiv und bringt heute mit den „G’songsbriadan“ in Oberrabnitz beinahe vergessene Volkslieder wieder zum Klingen.

Josef Kogler jun. führt die Familientradition fort.
Josef Kogler junior: In vierter Generation führt nun Josef Kogler jun. die musikalische Tradition erfolgreich weiter. Bereits mit neun Jahren begann er mit dem Posaunenspiel an der Musikschule Oberpullendorf. Mit 13 Jahren stand er erstmals auf der Bühne. Nach einer Schlosserlehre in Neckenmarkt rückte er 1989 zum Bundesheer ein. Bei der Militärmusik Burgenland verfeinerte er sein Können auf Posaune, Tenorhorn und Bassgitarre. Ein Kapellenleiterkurs und ein ergänzendes Studium am Joseph-Haydn-Konservatorium in Eisenstadt rundeten seine Ausbildung ab. In 36 Jahren bei der Militärmusik Burgenland – zuletzt als Vizeleutnant – war er auch international im Einsatz: Debrecen, Rom, Colmar, Lourdes und Peking zählen zu den Höhepunkten.25 Jahre leitete er die Blasmusik Oberrabnitz und prägte das Musikleben der Region entscheidend mit.
Die Musik der Familie Kogler ist ein bedeutender kultureller Beitrag im Rabnitztal – und längst zur lebendigen Tradition geworden.
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