Das Hotelprojekt im Strandbad Neusiedl am See wird nichts mehr

Eine Visualisierung eines modernen Mehrfamilienhauses mit Bäumen und Passanten.
Die Abstimmung im Gemeinderat wurde verschoben. Laut Investoren bleibt jetzt „alles wie es ist“.

Aus dem für heuer geplanten Baustart für das Hotelprojekt im Strandbad Neusiedl am See wird nichts mehr. Das ist seit der jüngsten Gemeinderatssitzung, bei der Bürgermeisterin Elisabeth Böhm (SPÖ) einen Tagesordnungspunkt vertagen ließ, fix.

Damit schwebt plötzlich über dem gesamten Projekt ein mehr als großes Fragezeichen. Denn laut der Investoren könnten nun Fristen nicht mehr eingehalten werden, um die für die Umsetzung notwendigen Förderungen von der WiBuG (Wirtschaft Burgenland) zu lukrieren.

„Abgewürgt“

„Erfolgreich abgewürgt“, so der knappe Kommentar eines Investors nach der Gemeinderatssitzung, in der eigentlich das Projekt mit dem Beschluss von Dienstbarkeitsverträgen der Betreiber mit der Gemeinde auf Schiene gebracht hätte werden sollen.

Das „Casa Baca“ mit seinem Strohdach in einer Parkanlage.

Aus dem ehemaligen Seerestaurant sollte ein Hotel mit 70 Betten werden.

Die Vertagung dieser Entscheidung begründet Stadtchefin Böhm mit „kurzfristigen Änderungen“ beider Seiten. Konkret geht es dabei um die Bedingungen für die Pacht gemeindeeigener Flächen für Hotelparkplätze.

Gespießt könnte es sich aber auch wegen eines anderen Punktes haben – einer Konkurrenzklausel der Projektbetreiber. Diese besagt, dass in den kommenden fünf Jahren weder ein anderes Hotel noch Gastronomie an der Promenade entstehen darf.

Für Böhm ist diese geforderte Exklusivität ein großes Thema: „Weder meine noch die anderen Fraktionen wollen das einem Unternehmer am Seeufer vertraglich zusichern.“ Außerdem gebe es auch bei anderen Punkten und Vereinbarungen einige offene Fragen zu klären.

Kaum Chancen für Umsetzung

Wie es in der Causa weitergeht, ist vorerst offen. Investor Gerhard Milletich und seine Partner Stefan Graf und Gerald Pichler sehen kaum Chancen für eine Umsetzung des Hotelprojekts: „Alles wird verschleppt. Wir nehmen zur Kenntnis, dass die Gemeinde das Projekt nicht will“, sagt Milletich.

Zusatz: „Grund und Boden wird nicht billiger, es gibt auch andere Projekte, in die wir unser Geld investieren können. Wir haben Zeit.“

Insgesamt geht es um ein Projektvolumen von rund 13 Millionen Euro. Der Preis für die Immobilie selbst wird von Experten auf rund 3 Millionen Euro geschätzt.

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