Commerzialbank landet am 1. Juni vor Gericht

Commerzialbank landet am 1. Juni vor Gericht
Klage einer Privatkundin gegen das Land wird am Landesgericht Eisenstadt verhandelt; zwei (Ex)-Spitzenbeamte als Zeugen

In Eisenstadt beginnt die gerichtliche Aufarbeitung der Commerzialbank-Pleite. Richterin Carmen Pirker verhandelt am 1. Juni die Klage einer ehemaligen Kundin der Commerzialbank gegen das Land Burgenland. Es geht um 87.487,88 Euro, die Rechtsanwalt Ernst Brandl (Brandl & Talos) für seine Mandantin einklagt (der KURIER berichtete).

Die langjährige Privatkundin hatte im April 2020 für einen Wohnungskauf 246.500 Euro auf ein Konto bei der Commerzialbank gelegt. Zu dem Zeitpunkt waren schon die Prüfer der Nationalbank vor Ort. Weil Corona den Baufortschritt in der Wohnung verzögerte, lag das Geld noch auf dem Konto, als die Bank im Juli 2020 krachte. 160.000 Euro deckte die Einlagensicherung ab, um den Rest geht‘s vor Gericht.

Das Land Burgenland habe seine Pflichten als Revisionsverband (der Muttergenossenschaft der Bank, Anm.) „eklatant vernachlässigt“ und müsse daher haften, argumentiert Anwalt Brandl. Er hat in dieser Causa auch die Republik geklagt, weil er bei Nationalbank und Finanzmarktaufsicht ebenso massive Versäumnisse sieht.

In der ganztägigen Verhandlung am Landesgericht sind neben der Klägerin auch zwei (Ex)-Spitzenbeamte des Landes als Zeugen geladen: Engelbert Rauchbauer, 2002 bis 2017 Chef der Finanzabteilung, und Peter E., Jurist ebenda.

Gut möglich, dass Richterin Pirker den Fall schon am 1. Juni abschließt, sie hat auch den ersten Zivilprozess gegen Ex-Begas-Vorstand Rudolf Simandl unaufgeregt und zügig verhandelt.

Kommentare