Commerzialbank: Firma Zimmermann größter SVM-Sponsor

Commerzialbank: Firma Zimmermann größter SVM-Sponsor
Im U-Ausschuss sagten der Steuerberater von Bank und SVM sowie Puchers Sekretärin aus

Martin Pucher wurde im Zuge der Untreue-Ermittlungen gegen ihn gefragt, wer allenfalls wissen konnte, dass der Geldfluss aus der Commerzialbank (Cb) zum SV Mattersburg nicht ganz astrein war. Vielleicht der Steuerberater, so die sinngemäße Antwort des Bankgründers und SVM-Chefs.

Am Mittwoch war dieser Steuerberater Zeuge im Cb-U-Ausschuss. „Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Hinweise darauf, dass die Commerzialbank in Schwierigkeiten geraten könnte“, sagte der 60-Jährige. Vielmehr sei er selbst „schwerst geschädigt“, als Bankkunde habe er Geld verloren. In einer Zeugeneinvernahme vor der Polizei hatte er von rund 240.000 Euro gesprochen. Laut derselben Befragung habe er seit 2015 von SVM-Gesellschaften Honorare über 585.000 Euro erhalten. Der 60-Jährige war bis 2005 Angestellter der Cb, danach als selbstständiger Steuerberater für Bank und deren Muttergenossenschaft sowie für den SVM und Gesellschaften in dessen Umkreis tätig. Warum der Steuerberater, der sein Verhältnis zu Pucher als „kalt und kantig“ beschrieb, so lange in Geschäftsverbindung zu Bank und SVM stand? Persönliche Befindlichkeiten täten nichts zur Sache und Pucher sei wohl der Meinung gewesen, dass seine Arbeit in Ordnung sei.

Geschenklisten

Zuvor hatte die langjährige Vorstandssekretärin der Bank aus dem Nähkästchen geplaudert. Sie saß zwischen den Büros von Pucher und Co-Vorständin Franziska Klikovits. Hatten die beiden Bank-Chefs vor Puchers Schlaganfällen 2015 täglich 2- bis 3-stündige Besprechungen, wollte Pucher seine rechte Hand knapp vor Untergang der Bank im vorigen Sommer „entmachten“.

Zu den ominösen Geschenklisten meinte die Sekretärin auf die Frage nach prominenten Empfängern: „Mir wäre niemand aufgefallen, der nicht Kunde der Bank war“. Drei Mitarbeiter der Nationalbank seien zwar keine Kunden gewesen, hätten aber VIP-Karten für die Fußball-EM 2008 erhalten. Apropos Fußball: Die Sekretärin wusste auch, dass die Firma Zimmermann (sie ist mittlerweile insolvent) mit 1,56 Millionen Euro brutto potentester SVM-Sponsor war, die Cb folgte mit einem Grundbetrag von 900.000 Euro für eine Saison, 600.000 Euro waren in einem Zusatzvertrag fixiert.

Am Mittwoch bestätigte die Staatsanwaltschaft Eisenstadt dem KURIER die Einstellung des Verfahrens gegen Regina Petrik. Die Grüne war wegen unerlaubten Fotografierens vertraulicher Ausschussakten von der Landtagsdirektion angezeigt worden.

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