Commerzialbank: Ende der Ermittlungen gegen Ex-Landesrat Illedits

Commerzialbank: Ende der Ermittlungen gegen Ex-Landesrat Illedits
Mit Diversion und Geldbuße ist Causa Goldbarren erledigt

Kurz vor dem dritten Jahrestag des Zusammenbruchs der Commerzialbank Mattersburg kann Ex-Landesrat Christian Illedits (SPÖ) aufatmen. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat das Ermittlungsverfahren gegen ihn im Zusammenhang mit der Commerzialbank Mattersburg rechtskräftig beendet. Das bestätigte Illedits‘ Anwalt Johannes Zink dem KURIER am Donnerstag. Illedits (64) ist mit einer Diversion davongekommen, er musste bloß eine Geldbuße an die WKStA leisten. Es kommt aber zu keiner Verhandlung und ergo keiner Verurteilung.

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Der gebürtige Draßburger Illedits ist das erste und bislang einzige politische Opfer des Zusammenbruchs der Commerzialbank im Juli 2020. Zwei Wochen später trat der damalige Wirtschafts- und Soziallandesrat der roten Alleinregierung zurück, weil er zu seinem 60. Geburtstag 2018 in seiner Funktion als Aufsichtsratspräsident der Fußballakademie Burgenland vom SV Mattersburg, dessen Obmann Bankchef Martin Pucher war, ein mit Widmung versehenes 100-Gramm-Goldblatt im Wert von damals knapp 3.400 Euro angenommen hatte.

„Mein Mandant hat von Anfang an die politische Verantwortung übernommen, den Schaden gegenüber dem Masseverwalter der Commerzialbank gut gemacht und mit den Behörden kooperiert“, betont Anwalt Zink. Aufgrund dieser Übernahme der Verantwortung sei das Verfahren nun mit der Diversion beendet worden.

Im Zusammenhang mit Geburtstags- und Weihnachtsgeschenken Puchers ermittelt die WKStA übrigens noch gegen Dutzende Personen. Im Vorjahr hatte der KURIER berichtet, dass die WKStA vom Masseverwalter der Commerzialbank Auskunft über Bankkonten und Bankgeschäfte von rund 110 Beschenkten verlangte – darunter (Ex)-Politiker von Rot und Schwarz, Polizisten und Richter.

„Richtige Entscheidung“

Was sagt der frühere Landtagspräsident und Landesrat, dessen 25-jährige politische Karriere im Sommer 2020 mit einem Schlag endete? „Ich bin sehr erleichtert und froh, dass dieses Kapitel abgeschlossen ist und ich in Frieden leben kann“, sagt Illedits zum KURIER. Ob er angesichts der jetzigen Diversion damit hadert, 2020 sofort zurückgetreten zu sein? „Nein, das tut mir nicht leid. Es war damals eine harte, aber wohlüberlegte Entscheidung von mir“. Er sei aber immer wieder nicht nur von Parteifreunden darauf angesprochen worden, die gemeint hätten: „So ein Blödsinn, sofort den Hut zu nehmen“.

Eine Rückkehr in die große Politik plant Illedits nicht und auch BFV-Präsident will er nicht werden. In Ollersdorf, wo er mit seiner Frau lebt, ist Illedits seit dem Vorjahr Gemeinderat, in seiner Heimatgemeinde Draßburg Präsident des Fußballklubs ASV. Illedits: „Ich bin glücklich, so wie es ist“.

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