Großeinsatz im Burgenland: Cobra stürmte Wohnung

Mehrere Polizisten in voller Montur und mit Gewehren betreten einen Flur.
Polizeieinsatz am frühen Morgen in Kemeten: Spezialeinheit stürmte Mietwohnung, Mann wurde auf freiem Fuß angezeigt, Ermittlungen laufen.

Von Gernot Heigl

Durch mehrere dumpfe Schläge wurden Bewohner am Ortsende von Kemeten vor einigen Tagen gegen fünf Uhr früh unsanft geweckt. Gefolgt von Getöse und lauten Stimmen.

„Ich bin durch das Gepolter aus dem Schlaf gerissen worden. Auch meine Kinder wurden wach und kamen ängstlich zu mir“, schilderte eine Anrainerin. „Als ich auf die Straße gegangen bin, um nachzuschauen, was da los ist, habe ich auf einem Parkplatz viele Polizeiautos gesehen.“

Tatsächlich hatten rund zehn vermummte Einsatzkräfte der Sondereinheit Cobra mit einem Spezialwerkzeug eine mehrfach gesicherte Wohnungstür eines Mehrparteien-Mietshauses an der Bundesstraße aufgebrochen. Spuren am Eingang zeugen von wuchtigen Schlägen. „Ja, es gab einen Polizeieinsatz“, so Oberstleutnant Helmut Marban von der Landespolizeidirektion.

Zu den Aktivitäten am Ort des Geschehens sagte Staatsanwältin Petra Bauer: „Es kam zu einer Hausdurchsuchung.“ Nach Festnahme und Verhör wurde der Verdächtige „auf freiem Fuß angezeigt.“ Bauer weiter: „Die Erhebungen im Zusammenhang mit Drogen laufen noch.“

Modernes zweistöckiges Gebäude mit Außentreppe, überdachtem Balkon und geparktem Auto davor.

Cobra-Einsatz in Kemeten: Polizei stürmte Wohnung wegen Drogenverdacht.

Aussagen von Zeugen, wonach es an mehreren Orten zwischen Stegersbach und Oberwart solche Einsätze mit Hausdurchsuchungen gegeben haben soll, wurden seitens der Behörden weder bestätigt noch dementiert. Das gilt auch für Spekulationen, wonach diese Polizeiaktion in einem Zusammenhang mit dem Drogentod eines weiteren Mannes stehen soll. Fahndern zufolge wäre der Burgenländer schon seit längerer Zeit, gemeinsam mit anderen Personen, unter Beobachtung gestanden.

Aufgefallen ist er im Kreise von Anrainern „durch auffällige nächtliche Aktivitäten und dubiose Besuche von fremden Personen“, schildert ein Ortsbewohner. Ebenso, weil er Ende September, nachdem der Energieversorger den Strom in der Wohnung des Mannes abgeschaltet hat, das Netz eines Nachbarn angezapft und somit Energiediebstahl begangen hat.

Weiße Haustür mit drei schmalen Fenstern, daneben ein weißer Schrank und ein Müllsack auf grauen Fliesen vor orangefarbener Wand.

Bewohner berichten von lautem Getöse, Ermittlungen im Zusammenhang mit Drogenhandel wurden aufgenommen.

Der durch das gewaltsame Polizei-Eindringen in die Wohnung entstandene Schaden ist laut Vermieter enorm und beträgt rund 8.000 Euro, da Türe und Türstock neu eingebaut werden müssen, inklusive dafür notwendiger Arbeiten an der Fassade und der Vorraumverfliesung. Für die Behebung muss der angezeigte Burgenländer aufkommen.

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