Ebenfalls nicht mehr für den Landtag kandidieren wird in zwei Jahren der SPÖ-Bezirkschef von Mattersburg, Neudörfls Bürgermeister Dieter Posch (62). Die Entscheidung, wer ihm im Bezirk nachfolgt, wurde in Absprache mit der Landespartei von heuer auf 2024 vertagt.
Der eher kleine Bezirk Mattersburg stellt vier Landtagsmandatare – so viele, wie sonst nur der einwohnerstärkste Bezirk Neusiedl: Neben Posch die Bürgermeister von Mattersburg, Claudia Schlager, und von Bad Sauerbrunn, Gerhard Hutter, sowie Landesgeschäftsführer Roland Fürst (auch aus dem Kurort) – Hutter und Fürst haben ein Landesmandat. Schlager ist im Bezirksvorort gefordert, Hutter parteifrei, Fürst winkt ab: Bezirkschef und Landesgeschäftsführer seien kaum kompatibel, so das Sprachrohr von LH Hans Peter Doskozil. Wer Posch 2024 im Bezirk nachfolgt, könnte demnach 2025 auch seine Nachfolge im Landtag antreten. Genannt werden die Antipoden Thomas Hoffmann (Bürgermeister und „Grenzschützer“ in Schattendorf) und der linke Neudörfler Gemeindevorstand Martin Giefing. Posch will sich nicht äußern, betont aber: „Es gibt nicht nur Männer“.
Eine Frau repräsentiert für die Roten seit einem Vierteljahrhundert den Bezirk Güssing: Landtagspräsidentin Verena Dunst hat schon den Ablöseversuchen durch Doskozils Vorgänger Hans Niessl widerstanden. Doskozil möchte Dunst in Polit-Pension schicken, um LH-Vize Astrid Eisenkopf aufs Präsidentenamt wegzuloben – Klubchef Robert Hergovich könnte auf die Regierungsbank wechseln. Dunst wird in zwei Wochen 65 Jahre – pensionsrechtliche Nachteile bei einem Rückzug sollten dem Vernehmen nach damit wegfallen. Wer sich im Bezirk Güssing umhört, erfährt von täglich wechselnden Gerüchten. Auffallend ist jedenfalls, dass innerhalb der SPÖ nicht einmal Einigkeit darüber besteht, ob im März eine Bezirkskonferenz samt Neuwahl des Vorsitzes stattfindet oder doch nicht. Fürst verweist auf Doskozil, der vor Weihnachten zu Personalia gemeint hat: „Bis auf Weiteres“ bleibe alles beim Alten. Eine dehnbare Zeitangabe. Bleibt Dunst bis 2025? Er wisse es nicht, so Fürst: „Das ist Chefsache“.
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