Burgenlands Einzelkämpfer hoffen auf Bürokratieabbau

Daniela Jagschitz und Andreas Wirth fordern einen Bürokratieabbau für EPU.
- Ein-Personen-Unternehmen (EPU) im Burgenland machen 64,1% aller Betriebe aus und wachsen weiter.
- 58,3% der EPU sind im Handwerk tätig, und 58,8% werden von Frauen geführt, was österreichweit führend ist.
- Wirtschaftskammer fordert Bürokratieabbau und bietet mit der Serviceoffensive 'All in one' Unterstützung für EPU.
Vom Spengler bis zur Personenbetreuerin – im Burgenland heißt Unternehmertum immer öfter: "Ich bin die Firma." Mit aktuell 13.770 Ein-Personen-Unternehmen (EPU) stellen sie bereits 64,1 Prozent aller Betriebe im Land. Die Tendenz ist klar steigend.
Die wirtschaftliche Rolle dieser "Einzelkämpfer" sei enorm, sagt Daniela Jagschitz, Landessprecherin der EPU: "Das sind wahre unternehmerische Alleskönner. Sie legen großen Wert auf Präzision und Perfektion – das garantiert den Kunden eine erstklassige Dienstleistung."
Handwerk vor Handel
Die meisten EPU sind im Gewerbe und Handwerk tätig (58,3 Prozent), gefolgt von Handel (20,3 %) sowie Information und Consulting (13,2 %). Auffällig ist der hohe Frauenanteil: 58,8 Prozent der burgenländischen EPU werden von Unternehmerinnen geführt – österreichweit Spitze. Regional konzentrieren sich die EPU auf die Bezirke Neusiedl am See (20,7 %), Eisenstadt und Umgebung (20,3 %) sowie Oberwart (17,8 %).
Entlastung für EPU sei laut Wirtschaftskammer-Präsident Andreas Wirth längst überfällig. Zwar wurden erste Maßnahmen wie die NoVA-Befreiung für Klein-Lkw und die Anhebung des Gewinnfreibetrags umgesetzt, doch weitere Schritte müssten folgen: "Entscheidend ist nun eine rasche Umsetzung", so seine Forderung an die Politik. Denn: "Diese Unternehmer wollen nicht im Büro sitzen und sich mit Bürokratie beschäftigen, sondern ihre Fähigkeiten und Talente bei der Kundschaft ein- und umsetzen."
Parallel zur Interessenpolitik läuft die Serviceoffensive "All in one". Diese bietet nicht nur praktische Tools und Ratgeber, sondern auch die kostenlose Nutzung der Weiterbildungsplattform "wîse up". Laut einer Umfrage der Standesvertretung kommt das an: 90 Prozent der befragten EPU sind mit den Services der Wirtschaftskammer zufrieden.
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