Burgenländischer Rekrut im Koma: Verdacht auf Hirnhautentzündung

Seit Dienstagmittag, dem 25. Februar, wird ein 21-jähriger Rekrut aus dem Burgenland, der seit 7. Jänner 2025 Grundwehrdiener bei der Garde ist, mit sehr hohem Fieber in der Klinik Landstraße behandelt. Er befindet sich im Koma.
Zusammenfassung
- Ein 21-jähriger Rekrut aus dem Burgenland liegt nach plötzlicher Gesundheitsverschlechterung im Koma.
- Der Soldat wurde nach hohem Fieber und Zusammenbruch notärztlich versorgt und in ein Krankenhaus überstellt.
- Das Bundesheer zeigt sich tief betroffen und unterstützt die Familie und Kameraden des Rekruten psychologisch.
Ein 21-jähriger Grundwehrdiener aus dem Burgenland, stationiert bei der Garde in Wien, befindet sich nach einer plötzlichen Verschlechterung seines Gesundheitszustandes im Koma.
Der junge Soldat, der am 7. Jänner dieses Jahres seinen Dienst angetreten hatte, wird derzeit in der Klinik Landstraße behandelt.
Dem Vernehmen nach besteht Verdacht auf eine Hirnhautentzündung, auch Meningitis genannt. Aufgrund der meldepflichtigen Erkrankung wurde das Umfeld des Soldaten vorsorglich mit Antibiotika versorgt, erfuhr die APA.
- Die Übertragung von Meningokokken, die eine Hirnhautentzündung auslösen können, erfolgt ausschließlich von Mensch zu Mensch. Das Risiko zu erkranken ist laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) aber gering. Auch bei direktem Kontakt mit einem Betroffenen komme es sehr selten zu einer Erkrankung.
- Die Erreger können nur wenige Sekunden außerhalb des menschlichen Körpers überleben. Für eine Ansteckung sei ein sehr enger Kontakt erforderlich (Tröpfcheninfektion, Schmierinfektion). Eine Übertragung durch Lebensmittel findet laut AGES nicht statt.
- 2023 wurden an der Nationalen Referenzzentrale für Meningokokken österreichweit 16 laborbestätigte Fälle invasiver Meningokokken-Erkrankungen registriert, Todesfall gab es keinen.
Der Rekrut hatte sich am Montagabend mit sehr hohem Fieber im Krankenrevier der Maria-Theresien-Kaserne gemeldet. Umgehend wurde er zur weiteren Abklärung ins Sanitätszentrum Ost in Wien-Stammersdorf überstellt.
Plötzlicher Zusammenbruch nach Fiebererkrankung
Zunächst schien sein Zustand am Dienstagmorgen stabil, doch gegen Mittag verschlechterte er sich drastisch. Um 13:55 Uhr musste er notärztlich versorgt und in die Klinik Floridsdorf verlegt werden. Dort fiel er ins Koma und wurde in weiterer Folge in die Klinik Landstraße gebracht.
Das Bundesheer reagierte mit Bestürzung auf den Vorfall. "Das Bundesheer ist tief betroffen und drückt den Angehörigen seine Anteilnahme aus. Die Garde ist in engem Kontakt mit den Angehörigen. Der Heerespsychologische Dienst steht den Kameraden und den Angehörigen zur Seite", betonte Heeressprecher Marcel Taschwer.
Die Garde steht in engem Kontakt mit den Angehörigen, während der Heerespsychologische Dienst sowohl den Kameraden als auch der Familie des Rekruten zur Seite steht.
Medizinische Versorgung im Bundesheer
Erkrankte Grundwehrdiener werden zunächst in den Krankenrevieren der jeweiligen Kasernen untersucht. Abhängig vom Gesundheitszustand erfolgt die Aufnahme in die Bettenstation oder in ein Militärspital. Schwerere Fälle werden – wie im zivilen Gesundheitswesen – in spezialisierte zivile Einrichtungen überstellt.
In den vergangenen Wochen sei kein anderer Fall von Gehirnhautentzündung in den Reihen des Bundesheers aufgetreten, hieß es aus Militärkreisen, die Ansteckung sei wohl außerhalb erfolgt. Offenbar hat es schon seit mehreren Jahren keine derartige Erkrankung beim Heer gegeben. Der 21-jährige Burgenländer hatte bei der Stellung und beim Einrücken vom Angebot für Impfungen und Impfauffrischungen - auch gegen Meningokokken - offenbar nicht Gebrauch gemacht.
Das Impfangebot an die Soldatinnen und Soldaten im näheren Umfeld des Kranken sei nun erneuert worden, war zu vernehmen, zusätzlich zur präventiven Verabreichung von Antibiotika. Zudem werde die Lage weiter genau beobachtet, wird versichert.
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