Warum die Biologische Station Neusiedler See heute wichtiger ist denn je
Biologische Station Illmitz
Im Jahr 2015 wurde die Biologische Station Neusiedler See in Illmitz neu eröffnet – heute gilt sie als eines der führenden Zentren für Wasseranalytik, ökologische Forschung und Umweltbildung in Ostösterreich.
Ursprünglich 1950 gegründet, wird die Einrichtung bereits seit 1958 vom Land Burgenland betrieben. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Neubaus in Illmitz wurde am Dienstag vor Ort Bilanz über das vergangene Jahrzehnt gezogen.
Seit 2015 konnten 2,3 Millionen Euro an Drittmitteln für Umweltprojekte eingeworben werden. 3.700 Wasserproben wurden allein im Jahr 2024 analysiert.
Kontrolle der heimischen Wasserqualität
„Sauberes und gesundes Wasser wird immer kostbarer. Das Burgenland verfügt mit der Biologischen Station über ein eigenes, akkreditiertes Labor, das unter anderem die Kontrolle unserer Wasserqualität sichert“, betonte Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner (Grüne), die als Landesrätin auch für den Bereich Naturschutz zuständig ist. Für sie sei die Station ein „burgenländischer Leuchtturm für ökologische Expertise und innovative Wasseranalytik“.
LH-Stv. Anja Haider-Wallner in der Biologischen Station Illmitz.
In der Biologischen Station Illmitz arbeiten derzeit 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unterstützt werden sie von zahlreichen Gastwissenschaftlern. Über 1.000 Kundinnen und Kunden – von Gemeinden und Wasserverbänden bis zu Forschungseinrichtungen – lassen hier jährlich ihre Wasserqualität prüfen.
Immer mehr Untersuchungen
„Unsere Arbeit verbindet angewandte Forschung mit konkretem Nutzen für Mensch und Natur“, erklärt Stationsleiter Thomas Zechmeister. Untersucht werden sowohl Trinkwasserproben als auch Oberflächengewässer aus Badeseen, Teichen und Biotopen. 2024 wurden mehr als 60.000 Untersuchungsparameter ausgewertet – das sind über 10.000 mehr als noch vor fünf Jahren.
Neben der Laborarbeit ist die Station ein zentraler Partner in der ökologischen Langzeitforschung. Über die Long-Term-Socio-Ecological-Research-Plattform Neusiedler See – Seewinkel ist sie Teil eines internationalen Netzwerks, das Umweltveränderungen langfristig dokumentiert.
„Ein wesentliches Entwicklungsziel für die kommenden Jahre ist die offizielle Akkreditierung bei LTER-EUROPE, dem europäischen Dachverband der ökologischen Langzeitforschung“, sagt Zechmeister. Damit sollen künftig weitere EU-Projekte und Drittmittel möglich werden.
Neue Plattform für ökologische Bildung
Auch im Bereich Bildung hat sich die Station einen Namen gemacht. Mit der "NaturAkademie Burgenland" wird derzeit eine eigene Plattform für naturkundliche und ökologische Bildung aufgebaut. In Kooperation mit Hochschulen, Naturparken und Vereinen entstehen Seminare, Exkursionen und Schulprojekte, die Umweltwissen praxisnah vermitteln.
„Wir schaffen Wissen, das der Umwelt, der Bevölkerung und der Zukunft des Burgenlands gleichermaßen dient“, fasst Zechmeister die Aufgaben der Biologischen Station zusammen.
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