Bezirk Oberpullendorf: Regionale Abfallsammelstelle wirbelt Staub auf

Bezirk Oberpullendorf: Regionale Abfallsammelstelle wirbelt Staub auf
Der Gemeinderat von Horitschon beschließt einstimmig eine Petition gegen Betriebsgebiet; Das sorgt im Nachbarort für Unverständnis.

Zur Steigerung der Trenngenauigkeit bzw. der Trennqualität möchte der Burgenländische Müllverband (BMV) in jedem Bezirk des Landes vorerst einmal eine Regionale Abfallsammelstelle (RAS) installieren. Als Pilotprojekt startete der Ressourcenpark Heiligenkreuz im Herbst 2020 mit neun beteiligten Gemeinden.

Derzeit wirbelt eine geplante RAS im Bezirk Oberpullendorf Staub auf: Der Gemeinderat von Horitschon hat dieser Tage einstimmig - mit Zustimmung aller Fraktionen - eine Petition gegen das Vorhaben beschlossen.

„Wir sind nicht gegen das Projekt, nur gegen den Standort“, betont Horitschons Bürgermeister Gerhard Petschowitsch (SPÖ) gegenüber dem KURIER. Die Regionale Abfallsammelstelle sollte zwar auf Neckenmarkter Hotter entstehen, der Platz liege allerdings vor der Ortseinfahrt zu Horitschon gegenüber eines Heurigen- sowie eines Winzerbetriebes.

Lärm- und Geruchsbelästigung befürchtet

Für eine Weinbau– und Tourismusgemeinde wie Horitschon sei ein Abfallsammelplatz bei der Ortseinfahrt nicht optimal, so Petschowitsch.

Zudem werde mehr Verkehr samt Lärm und Geruchsbelästigung befürchtet, heißt es sinngemäß in der Petition, die an die zuständigen Stellen im Land übermittelt wurde.

Darin steht: Die Marktgemeinde Horitschon (...) lehnt die Ausweisung des durch die Neckenmarkt vorgesehenen Betriebsgebietes an der Ortseinfahrt von Horitschon sowie deren geplante Nutzung als "Regionale Abfallsammelstelle" strikt ab.

"Unverständnis" im Nachbarort

Für die Nachbargemeinde Neckenmarkt ist die Petition „unverständlich“, wie Bürgermeister Johannes Igler (ÖVP) erklärt. „Wir haben bereits im Rahmen einer Vorstandssitzung des BMV im März des Vorjahres über das Projekt beraten und eine grundsätzliche freiwillige Übereinstimmung über die Anforderungen getroffen“, so Igler.

Eine Regionale Abfallsammelstelle würde für die Gemeinden eine Kostenersparnis bedeuten. Mehrere Kommunen im Goldbachtal hätten ihre Zustimmung signalisiert, erklärt der Bürgermeister. Die Gemeinde Neckenmarkt hat dafür bereits Grundstücke gesichert. Der avisierte Standort, so Igler, habe durch „den Eisenbahnanschluss zudem einen klima- und umweltschutzrelevanten Nutzen“.

"Wäre Kostenersparnis"

Igler beruft sich in dem Zusammenhang auf das "aktuelle Arbeitsprogramm des Landes". Da heiße es, dass sich die Kommunen den "gemeindeübergreifenden, modernen Zentren regional anschließen und die Errichtung und den Betrieb von eigenen Abfallsammelstellen gänzlich an den BMV übertragen können." Damit falle die organisatorische und finanzielle Belastung für die Gemeinde zur Gänze weg.

Projekte in Mattersburg und Oberwart vor Umsetzung

Laut BMV-Geschäftsführer Johann Janisch sind Sammelstellen derzeit in Mattersburg und Oberwart vor der Umsetzung. Für den Bezirk Oberpullendorf sei noch keine Entscheidung gefallen. Das Einzugsgebiet für eine RAS sei jedenfalls mit rund 7.000 Einwohnern festgelegt und sie muss „wirtschaftlich zu betreiben“ sein. „Außerdem wird auf regionale Bedürfnisse eingegangen“, erklärt Janisch.

Kommentare