Wie ein burgenländischer Autor die Inflation „ausbremst“

Abseits von Corona ist der Höhenflug der Inflation hierzulande wohl gerade das Gesprächsthema Nummer eins. Im Jänner 2022 hat die Teuerungsrate in Österreich laut Berechnungen der Statistik Austria 5,1 Prozent betragen – der höchste Wert seit dem Jahr 1984.

So gesehen hätte sich der Künstler und Autor Thomas Sailer aus Antau (Bezirk Mattersburg) eigentlich keinen besseren Zeitpunkt für die Veröffentlichung seines neuen Buchs mit dem Titel „Inflation ausbremsen“ aussuchen können.

Der Teuerung ein Schnippchen schlagen

Darin geht es um seine persönliche Taktik, wie er der Teuerungswelle ein Schnippchen schlägt. Daran lässt Sailer nun auch ein breites Publikum teilhaben – auf leicht verständliche Weise, wie er betont: „Die Profis brauchen keine Tipps. Die können die Lage gut beurteilen und wissen, wie sie ihre Schäfchen ins Trockene bringen. Aber die meisten Menschen wissen das eben nicht – und die brauchen keine komplizierte Fachliteratur, sondern einen allgemeinverständlichen Zugang zum Thema“, erklärt Thomas Sailer die Idee hinter seinem Werk.

Seit dem Sommer 2021 sei das Vorhaben, ein Sachbuch zum Thema Inflation zu schreiben, langsam herangereift, erzählt er im KURIER-Gespräch: „Im Herbst habe ich ständig Input dazu bekommen, es schien wirklich jedem aufzufallen, wie die Preise anziehen“.

Den letzten Anstoß habe ein Treffen mit Verwandten gegeben, bei dem angeregt darüber diskutiert wurde, wie teuer alles geworden sei. „Das war das letzte bisschen Motivation, das ich gebraucht habe. Es war ein schöner Oktobertag. Ich bin nach dem Treffen spazieren gegangen und habe mir gesagt: Wenn ich am Abend heimkomme, setze ich mich hin und beginne zu schreiben“.

Nur knapp drei Monate später lag auch schon das fertige Werk vor. Im Jänner 2022 ist „Inflation ausbremsen“ im Hamburger Verlag „tredition“ erschienen. Auf 117 Seiten finden sich jede Menge kostbare Tipps für das alltägliche Finanzmanagement.

Tipps vom Spar-Profi

Dem KURIER verrät Sailer ein Beispiel aus seinem eigenen Leben, wie er viel Geld gespart hat: „Ich habe eine Küchenzeile gebraucht und ein Angebot für 10.000 Euro bekommen. Dann habe ich mir genauer angeschaut, was da alles dabei ist, das ich gar nicht brauche. Am Ende habe ich 6.500 Euro gespart – nur indem ich darauf geschaut habe, dass ich nur das kaufe, was ich brauche.“

Dieser Blick fürs Wesentliche beim Geldausgeben zieht sich bei Thomas Sailer durch alle Lebensbereiche: „Ich kann mit Stolz behaupten, dass ich einen Skoda Fabia fahre, den ich zum Kurs von 1990 gekauft habe“, sagt er.

Beim Lebensmitteleinkauf propagiert der  gebürtige Eisenstädter den „Mut zum Mangel“, wobei er aber auch sagt: „Es geht nicht darum, dass wir auf Dinge verzichten, die wir haben wollen. Sondern darum, dass wir uns fragen: Was brauchen wir wirklich?“ 

„Bin nicht finanzbegeistert“

Als selbst ernannter „Freizeitpionier“ sei es ihm wichtig, aus wenig Geld das Maximum herauszuholen. „Ich bin kein finanzbegeisterter Mensch, aber es ist ein Thema, das mich täglich betrifft“. Die Antwort auf steigende Preise ist aus seiner Sicht nicht, dass man mehr verdienen muss, sondern, dass man sich nach Alternativen umschauen sollte. Sailer erklärt: „Ein wichtiger Begriff im Buch ist Autarkie. Damit meine ich nicht, dass alle Selbstversorger werden sollen. Aber wir sollten anfangen, uns wieder mehr selbst helfen zu können.“ 

Schon das siebte Buch

„Inflation ausbremsen“ ist nach „Leb deinen Traum: Sei Freizeitpionier“ das zweite Sachbuch von Thomas Sailer. Insgesamt hat der Antauer in den vergangenen zehn Jahren schon sieben Bücher veröffentlicht. Angefangen hat es mit einem Werk über seine Erfahrungen in der Harry-Potter-Fangemeinschaft, darauf folgten mehrere Romane. Sailers Buch „Die Gefängnisinsel“ wurde 2020 verfilmt – mit ihm selbst in der Hauptrolle.

Für 2022 plant Thomas Sailer, eine überarbeitete und illustrierte Neuauflage seines Romans „Die Wüstenpflanze“ zu veröffentlichen. Außerdem will er sich in seiner Funktion als Vorstandsmitglied des Eisenstädter Vereins „Art House Project“ auch wieder verschiedenen Kunstprojekten widmen.