Der Deal laut „Partnerschaftsvertrag“: Die Organisationen unterstützen Kunden beim Tarifwechsel online und leiten Abrechnungen und Vorschreibungen per Post weiter.
Nur der rote Pensionistenverband macht mit, dem schwarzen schien das rechtliche Risiko zu groß. Im Vertrag steht, „dass die an den Kunden adressierten Schriftstücke (...) als zugestellt gelten“, sobald sie bei der Seniorenorganisation einlangen.
"Rechtliche Hürden"
Warum die BE den wenigen betroffenen Kunden – bisher rund 140 bei 90.000 Wechslern – dieses Service nicht selbst anbietet, wird mit rechtlichen Hürden erklärt. Würde man einen Kunden beim Wechsel an der Hand nehmen, stünde das allen zu.
Warum sie diesen Umweg nehmen muss, um in den Genuss des günstigeren Tarifs zu kommen, will eine 84-jährige Dame partout nicht verstehen – zumal sie ungute Erfahrungen gemacht habe.
Im Artikel will die Frau, deren Name dem KURIER bekannt ist, anonym bleiben.
Sie habe in der Broschüre des Landes „Mein Burgenland“ vom Tarifwechsel gelesen und den Energiekonzern kontaktiert. „Ohne Internet geht‘s nicht“, habe man ihr beschieden und eine Telefonnummer des Pensionistenverbandes gegeben.
Dort habe man ihr dann aber zu ihrem Ärgernis auch eine Mitgliedschaft beim Pensionistenverband angedient. Mehrmals, obwohl sie sofort abgelehnt habe. „Ich war nie bei einer Partei“, empört sich die Nordburgenländerin. Sie sei Kundin der Burgenland Energie und dafür brauche sie wohl kein „Parteibüchl“.
"Finanzieren uns über Mitgliedsbeiträge"
Als sie danach Burgenland-Energie-Vorstand Stephan Sharma sprechen wollte, sei sie stattdessen bei einem „sehr ungehaltenen“ Mann gelandet, der brüsk aufgelegt habe. „Das ist kein Benehmen“, sagt die Dame.
Helmut Schuster, Landessekretär des Pensionistenverbandes, streitet gar nicht ab, dass gefragt werde, ob „eine Mitgliedschaft um 29 Euro im Jahr vorstellbar wäre“ – aber nur einmal.
Ein Nein werde sofort akzeptiert, sagt er. Obwohl der Verband den Tarifwechsel ursprünglich nur für Mitglieder erledigen sollte, helfe man nun allen, weil der ÖVP-Seniorenbund auslasse.
Als „gemeinnütziger Verein“ finanziere sich der Verband nun mal über Mitgliedsbeiträge.
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