Warum weniger? Den Ausbau der Netzinfrastruktur und Teile der Wind- und Solaranlagen finanziere die Burgenland Energie selbst, heißt es dazu auf KURIER-Nachfrage aus dem Unternehmen, das sich zu 51 Prozent im Eigentum der Landesholding befindet. Die 800 Millionen Euro, die einen kleinen Eigenkapitalanteil enthalten, sollen den Bau zusätzlicher Wind- und Photovoltaikanlagen ermöglichen,
Denn insgesamt sei das Ausbauprogramm enorm – aufs Dreifache der bestehenden Leistung der Burgenland Energie. Sharma: „Das ist mit Abstand das größte Wind- und PV-Investitionsprogramm Österreichs“.
Sechs Institute im Rennen
Um bis 2030 hundert Prozent des Energiebedarfs im Burgenland durch eigene Energieressourcen zu decken, müsste im Windbereich um rund 1.000 Megawatt und bei Photovoltaik um 2.300 Megawatt aufgestockt werden. Zusätzlich benötige man 100 Megawatt Speicher und 300 Megawatt Wasserstoff, um die Energie aus Wind- und Sonnenenergie das ganze Jahr über ganztägig einsetzen zu können, erläutert Sharma.
Wie werden die 800 Millionen Euro nun finanziert?
„Wir haben eine klassische Form der Projektfinanzierung gewählt, wie sie bei Projekten dieser Größenordnung europaweiter Standard ist“, sagt BE-Finanzvorstand Reinhard Czerny. Es sei „eine Finanzierung ohne Haftung der Eigentümer“.
Mehr als 20 Finanzierungsinstitute aus Österreich und anderen europäischen Staaten hätten sich gemeldet und nicht bindende Offerte abgegeben.
Gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der Burgenland Energie sei entschieden worden, mit sechs dieser Finanzierungsinstitute Verhandlungen über verbindliche Offerte zu führen. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat beschlossen, konkrete Gespräche mit dem Land Burgenland über dessen „Beteiligung als strategischer Investor zum Ausbau der Wind- und Photovoltaikprojekte“ zu beginnen.
Die Rolle des Landes ist offenbar, potenziellen Investoren Sicherheit für ihre Geldanlage zu vermitteln, etwa durch das AA/A-1+Rating von Standard & Poor’s. In den Worten von BE-Finanzchef Czerny: „Mit einem strategischen Partner wollen wir auf den Finanzmärkten auftreten, um Fremdkapital aufzunehmen“.
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