Stefan Zwickl hat aus der stimmungsbeeinflussenden Wirkung von Naturdüften ein Geschäft gemacht. Der selbst ernannte Duftbauer baut in Frauenkirchen geruchsintensive Pflanzen an, die Bandbreite reicht vom Lavendel bis zum Eukalyptus. Seine Ernte destilliert Zwickl, um in seiner „Steppenduft“-Manufaktur regelrechte Duft-Kunstwerke auszutüfteln.
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Aufträge nimmt der Mittdreißiger gerne an. Für die Bestsellerautorin Martina Parker hat Zwickl zum Beispiel den konzentrationsfördernden „Lesestoff“ gemischt. Zum 100. Geburtstag seines Heimatlandes kreierte Stefan Zwickl die inspirierende „Duftwolke Burgenland“ – und für das Frauenkirchner Franziskanerkloster den „Klosterduft“.
Die Palliativmedizinerin Sigrun Sodia-Feldner und die Krankenpflegerin Anja Neumann hatten einen neuen Auftrag für den Seewinkler Duftbauern: Sie suchten einen Duft, der sich positiv auf die Stimmung ihrer Patienten auswirkt. Wenn Zwickl einen solchen Auftrag annimmt, entwirft er 30 bis 40 verschiedene Duftvarianten, aus denen der Kunde auswählen kann.
Das Ergebnis des neuesten Auswahlverfahrens nennt sich „Seelentröster“. Dem KURIER verrät Stefan Zwickl, was drin ist: „Bei dem Duft geht es vor allem um die aromatherapeutische Wirkung. Zimtbasilikum wirkt angstlösend, Rosengeranie hellt die Stimmung auf. Außerdem hat er einen hohen Melatoninanteil“.
Lavendel-Premiere
Zum ersten Mal überhaupt, so erzählt der Frauenkirchner, habe er weißen Lavendel für eine Duftkreation verwendet: „Der ist drei Jahre lang nur sehr spärlich gewachsen, jetzt habe ich ihn zum ersten Mal destilliert. Ich glaube, dass mein Feld eines der österreichweit ersten ist, auf dem weißer Lavendel angebaut wird.“
Der „Seelentröster“ aus dem Burgenland ist nun Teil der Ausrüstung des mobilen Palliativteams des Wiener Hilfswerks. Die Duft-Cuvée wird dabei als Raum- und Kissenspray eingesetzt – für das Team von Anja Neumann ist er ein „ermutigender Wegbegleiter durch raue Lebensphasen“.
Geruchserlebnisse
Stefan Zwickl steht hingegen eine sehr spannende Lebensphase ins Haus: „Ich habe Großes vor, ich möchte im Frühjahr meinen neuen Schaugarten eröffnen und vielleicht auch einen Duftgarten erschaffen, den es so in Österreich noch nicht gibt“, kündigt der eifrige Duftbauer an.
Zwickls neueste Kreation ist übrigens bereits im „Steppenduft“-Onlineshop erhältlich. Ein Flacon (50 ml) vom „Seelentröster“ kostet 24 Euro, ein Teil der Einnahmen geht an das Wiener Hilfswerk. Wer Stefan Zwickls Duftkreationen selbst schnuppern möchte, hat am 2., 9. und 10. Dezember bei der Veranstaltungsreihe „Duft und Glühwein“ am Dufthof in Frauenkirchen die Gelegenheit dazu.
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