Ansturm auf die Tafeln: Helfer brauchen Unterstützung

In einem Laden unterhalten sich eine Frau und ein Mann vor Regalen mit Lebensmitteln und Brot.
Die Angebote der Team Österreich Tafel sowie der Pannonischen Tafel sind gefragt, die Warenspenden werden weniger.

Der Stapel an Anmeldungen, den Andrea Roschek vor sich liegen hat, wird beinahe täglich höher. Mehr als 1.000 Haushalte in 120 Gemeinden des Landes hatten noch vor einem Jahr Berechtigungskarten für die  Ausgabestellen der Pannonischen Tafel (PanTA) in Eisenstadt und Stoob Süd. „In den vergangenen Monaten ist die Nachfrage nach den Karten stark gestiegen“ sagt die Gründerin der sozialen Einrichtung. Inflation und Teuerungen haben unter anderem zu der Entwicklung beigetragen.

 Seit 15 Jahren verteilen Roschek und ihr Team unter anderem Essen und Kleidung an jene, die an oder unter der Armutsgrenze leben. Mehr als 630.000 Kilogramm Lebensmittel  wurden in der PanTA im Vorjahr verteilt,  der Bedarf steigt stark an. Doch nicht nur das stellt Roschek und ihr Team vor Herausforderungen. 

Weil die Menge an  Lebensmittelspenden bei den Supermärkten aufgrund deren diverser Nachhaltigkeitsprojekte weniger umfangreich ausfällt, sind neue  Maßnahmen gefragt. Die Kommunikation mit den Spendern wurde jetzt noch verbessert. 60 Kooperationspartner hat die Tafel, durch mehr Absprachen sollen mehr Lebensmittel lukriert werden. „Das ist für uns natürlich noch aufwendiger“, so Roschek.

PanTA-Mobil kommt zu den Kunden

Bis 24. Dezember haben die PanTAs geöffnet, auch das PanTA-Mobil  ist unterwegs, um  Kunden zu versorgen. Die fleißigen Helfer hoffen nun selbst auf Unterstützung: Vor allem Frischware wie Obst und Gemüse werde benötigt, Sammlungen an Lebensmittel  – durch Private oder Firmen – können an den PanTA-Standorten abgegeben werden. Um den Jüngsten ein Weihnachtsgeschenk zu ermöglichen, sammelt die PanTA auch Erlebnisgutscheine - wie beispielsweise Gutscheine für einen Eintritt auf den Eislaufplatz oder ins Hallenbad in Eisenstadt oder für das Kino Oberpullendorf.

Zwei Frauen mit Masken bereiten Lebensmittel für eine Verteilung vor.

Die Team Österreich Tafel zieht um - Anfang 2023 offnet sie am Brunnenplatz ihre Pforten

Acht Ausgabestellen

Seit Oktober 2021 gibt es auch Sozialmärkte der Volkshilfe Burgenland. Bis 2024 soll es einen Sozialmarkt in jedem Bezirk geben – nur Eisenstadt, Oberpullendorf und Jennersdorf fehlen noch.

Auch die Team Österreich Tafel (TÖT) des Roten Kreuzes erlebt einen wahren Ansturm auf die acht Ausgabestellen im Land. Gleichzeitig wird aber das Warenangebot weniger, sagt Margret Dertnig, Leiterin der Gesundheits- und Sozialen Dienste beim Roten Kreuz. Kostenlose Lebensmittelpakete bekommt, wer an der Armutsgefährdungsschwelle ist. Bei einem Einpersonenhaushalt liegt die Grenze derzeit bei 1.328 Euro monatlich. „Allerdings können wir aber nur so viele Kunden aufnehmen, wie wir Ware zur Verfügung haben“, gibt Dertnig zu bedenken. 

Neues Angebot in Mattersburg

Manchmal könnten einfach keine neuen Kunden mehr aufgenommen werden. Etwa 1.800 Kunden waren  im Vorjahr bei der TÖT im Burgenland registriert, mehr als 360.000 Kilo Waren wurden von 460 ehrenamtlichen Helfern verteilt. Lebensmittelspenden von Geschäften oder von Landwirten würden helfen, Privatpersonen können mit Geldspenden unterstützen. Auch freiwillige Helfer werden benötigt.

Seit Kurzem betreibt das Rote Kreuz zudem einen Henry-Laden  in Mattersburg, wo gebrauchte Kleidung zu erschwinglichen Preisen angeboten wird. Der Erlös kommt Haushalten, die auf Hilfe angewiesen sind, zugute. „Die Winterjacken  waren schon am ersten Tag ausverkauft, sagt Dertnig. Ende des Jahres übersiedelt auch die Ausgabestelle der Team Österreich Tafel an den Standort des Henry-Ladens an den Brunnenplatz.

www.roteskreuz.at/burgenland/ich-brauche-hilfe/team-oesterreich-tafel

www.pannonischetafel.com

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