Neue Fundstücke in Pompeji: So lebte einst die Mittelschicht in Italien
Teller, Schüsseln, Amphoren, ein Bett, Wandmalerei: Archäologen haben in einem Haus in Pompeji vier neue Räume entdeckt, die reich mit Alltagsgägenständen ausgestattet waren. Die Fundstücke geben einen Einblick in das Leben der Mittelschicht zu dem Zeitpunkt, als der Ausbruch des Vesuvs die römische Stadt im Jahr 79 n. Chr. unter sich begrub.
Die Überreste einiger Schüsseln, einer hastig geleerten Truhe, einem Bett und einem Parfümbrenner aus Terrakotta wurden auf zwei Etagen eines zuvor ausgegrabenen Gebäudes gefunden, teilte die Behörde des archäologischen Parks von Pompeji mit. Entdeckt wurden auch Gefäße aus Bronze oder Glas neben Alltagswerkzeugen.
"Ein großer Teil der Bevölkerung im römischen Reich waren Menschen, die für ihr tägliches Brot schwitzten, aber auch bestrebt waren, ihren sozialen Status zu erhöhen", sagte der Direktor des Parks, der deutsche Archäologe Gabriel Zuchtriegel. Die Archäologen nahmen Gipsabdrücke, um einige der Gegenstände aus der Ausgrabungsstätte in Pompeji in der Nähe von Neapel zu reproduzieren.
Der Rest des 2018 ausgegrabenen Hauses umfasst einen Innenhof, der mit Fresken von Pflanzen, Vögeln und Jagdszenen geschmückt ist. Eine Nische, die die Schutzgötter des Hauses, die Lares, beherbergt, gab dem „Larario-Haus“ seinen Namen. „Die Besitzer des Larario-Hauses in Pompeji waren in der Lage, den Hof mit einem Brunnen mit herausragenden Gemälden auszustatten, hatten aber offensichtlich nicht genug Geld für alle Räume“, so Zuchtriegel weiter.
Die antike Stadt Pompeji lag am Fuße des Vulkans Vesuv. Bei Ausbrüchen im Jahr 79 nach Christus hatten Asche, Schlamm und Lava die Siedlungen unter sich begraben und die Stadt teilweise konserviert. Im 18. Jahrhundert wurde Pompeji wiederentdeckt. Die Ausgrabungsstätte, die immer wieder sensationelle Funde zutage bringt, gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Italien und ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen des Landes.