Tiercoach: Wer sich mit Haustieren ins Bett legt
Von Hedwig Derka
Hunde und Katzen führen ein geruhsames Leben. Tagsüber dösen sie stundenlang vor sich hin, später tanken sie in erholsamen Leicht- und Tiefschlafphasen Energie. Ob sie das im Körbchen oder im Bett tun, liegt am Besitzer.
„Prinzipiell ist es jedermanns eigene Entscheidung, ob er den Vierbeiner ins Bett lässt oder nicht“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach weiß aus der Praxis, dass sich viele Halter auch nachts nach Kuscheltieren sehnen. Sie erklärt, wann das Naheverhältnis fehl am Platz ist, und warnt vor unliebsamen Gepflogenheiten.
Hygiene
„Ob Haustiere ins Bett dürfen, ist in erster Linie eine Frage der Hygiene“, sagt Reitl. Hunde tragen zu Polster und Decke, was auf ihren Spaziergängen im Fell kleben geblieben ist. Katzen verlieren beim Putzen auch außerhalb des Fellwechsels viele Haare. Für sensible Menschen, für Allergiker, chronisch Kranke und Geschwächte sowie für Kleinkinder können diese Mitbringsel belastend sein.
Zoonosen
„Gesundheit gefährdend sind Zoonosen. Bei engem Kontakt wächst die Wahrscheinlichkeit, dass Tiere Krankheiten und Parasiten übertragen“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Chlamydien von der Katze können beim Menschen grippeähnliche Symptome verursachen. Hundeflöhe wechseln gerne den Wirt. Auch Würmer und Pilze machen keinen Unterschied zwischen Tier und Mensch. Milben und Zecken bleiben zwar im Fell, in der Ruhestätte sind sie trotzdem nicht willkommen. Reitl: „Halter, die ihre Haustiere mit ins Bett nehmen, müssen besonders auf Parasitenschutz achten.“
Gitterbett
In Wiege bzw. Gitterbett haben Hunde und Katzen nichts verloren. Erwachsene lassen sich von großen Vierbeinern nicht verdrängen, bei Kleinkindern besteht Verletzungsgefahr. Kuscheln nur unter Aufsicht.
Körbchen
„Für Hunde und Katzen sind eigene Schlafplätze gleichwertig mit dem Bett; für sie ist es nur eine Sache der Gewohnheit“, sagt die Expertin. Katzen ziehen sich gerne in Höhlen zurück, wo es warm und weich ist. Hunde schätzen die Ruhe und den Überblick. Klar muss sein: Haben sich die Gefährten einmal im Bett breit gemacht, wird das Umquartieren auf ein Körbchen mühsam.
Der KURIER-Tiercoach fasst zusammen: „Die meisten Hunde und Katzen finden es cool im Bett, aber es ist für sie bei Weitem kein Drama, wenn sie nicht hinein dürfen.“
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