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Studie: Millionäre sind risikobereiter und emotional stabiler

Geld macht nicht glücklich – aber zumindest emotional stabil, im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung. Zudem risikobereiter, offener, extrovertierter und gewissenhafter. Zu diesem Ergebnis kommen Forscherinnen und Forscher des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster. Sie untersuchten die Persönlichkeit der Superreichen. Die aktuelle Studie ist jetzt in der Fachzeitschrift Humanities and Social Sciences Communications erschienen.

Es wurden 1.100 Millionärinnen und Millionäre befragt, die im Durchschnitt über ein Nettovermögen von etwa vier Millionen Euro verfügen. Es zeigt sich, dass das typische Persönlichkeitsprofil der Reichen besonders stark unter Selfmade-Millionärinnen und -Millionären ausgeprägt ist, die ihr Vermögen als selbst erwirtschaftet ansehen. Jene Vermögenden, die der Ansicht sind, dass sie ihr heutiges Vermögen vor allem einem Erbe zu verdanken haben, entsprechen diesem Persönlichkeitsprofil weniger.

Self-Made

Dabei ist das Vermögen derjenigen Reichen besonders hoch, deren Persönlichkeit stärker dem typischen Profil entspricht. In der restlichen Bevölkerung lässt sich die Millionärspersönlichkeit in abgeschwächter Form ebenfalls bei denjenigen nachweisen, die sich aus eigener Kraft hochgearbeitet haben. Diese Menschen verfügen zwar noch nicht über ein Millionenvermögen, aber auch sie sind der Ansicht, dass sie aus eigener Kraft zu Reichtum gekommen sind. Dr. Johannes König, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim SOEP und Hauptautor der Studie, erklärt: "Zusammengenommen deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Persönlichkeit ein relevanter Faktor für die Vermögensbildung ist.“

Mitautor Mitja Back, Professor für Psychologische Diagnostik und Persönlichkeitspsychologie an der WWU, ergänzt: "Die Studie beschreibt erstmals mit belastbaren Daten die Persönlichkeit von Millionärinnen und Millionären. Da besonders die Reichen Einfluss auf gesellschaftliche Entscheidungsfindungsprozesse haben und die Persönlichkeit maßgeblich Denken und Handeln bestimmt, ist die Untersuchung ihrer Persönlichkeit von großer gesellschaftlicher Relevanz.“