Wissen/Gesundheit

Pflegekräfte: Weltweit "Massenexodus" erwartet

 Die Belastungen der Pandemie führen dazu, dass Pflegepersonen weltweit mit ihren Kräften am Ende sind und den Beruf verlassen möchten. Der Weltbund der Krankenpflegerinnen und -pfleger (ICN) warnte vor Kurzem etwa davor, dass es zu einem weltweiten „Massenexodus“ in der Pflege kommen könnte.

Die bereits bestehende Arbeitsbelastung habe sich für die weltweit rund 27 Millionen Pflegepersonen im Lauf der Pandemie derart stark erhöht, dass eine immer größer werdende Anzahl von Gesundheits- und Krankenpflegern und -pflegerinnen einen Ausstieg aus dem Beruf anstrebt. In fast jedem fünften der vom ICN befragten Länder werde dieser Trend beobachtet. „Die Belastung, unter der Pflegekräfte stehen, ist inakzeptabel, und es ist keine Überraschung, dass so viele den Druck spüren und entscheiden, dass sie in ihren geliebten Jobs nicht mehr weitermachen können“, sagte ICN-Präsidentin Annette Kennedy.

Forderungen

Der ICN fordert etwa bessere Löhne und Arbeitsbedingungen, flexible Arbeitsregelungen insbesondere für ältere Krankenschwestern und Unterstützung bei der Bewältigung der Traumata des vergangenen Jahres. Weltweit seien die Pflegekräfte bis zum Äußersten strapaziert worden. Der Verband hat 130 Mitgliedsländer.

Eine Erhebung aus unserem Nachbarland Deutschland zeigt etwa, dass ein Drittel der Pflegepersonen in Erwägung zieht, aus dem Beruf auszusteigen. Zudem fühlen sich 72 Prozent derer, die auf Intensivstationen, Notaufnahmen und im Rettungsdienst während der dritten Welle arbeiteten, überlastet.