Wissen/Gesundheit

Biontech-Chef: "Brauchen immer wieder Auffrischungsimpfungen"

Die nächste Corona-Welle kommt bestimmt. Das sind sich Experten sicher. Weniger Einigkeit herrscht bei Fachexperten über den Zeitpunkt: Während etwa Immunologe Andreas Bergthaler alle Optionen offen lässt, sieht Molekularbiologe Ulrich Elling "vermutlich im Juli" einen neuen Höhepunkt an Infektionen auf Österreich zukommen. BA.4 und BA.5 würden den Immunschutz "um ein ganzes Eck" besser umgehen können, somit könnte es im Sommer eine neue Welle geben. Allerdings: Sie werde weit nicht so "dramatisch" ausfallen, wie bereits bekannte Wellen im Herbst oder Winter, so Elling.

Dass ein eventueller Sommer-Peak kleiner ausfallen wird, glaubt auch Biontech-Chef Ugur Sahin. "In Afrika hat man bereits gesehen, dass die BA.5-Welle nicht die Dynamik entfaltet hat, wie es sie bei der ursprünglichen Omikron-Variante gab", sagte Sahin gegenüber dem Handelsblatt.

Wichtig sei jedenfalls, sich jetzt auch schon auf den Herbst vorzubereiten. Hier kritisierte der Biontech-Chef, dass für die Impfkampagnen "international abgestimmte Strategien", wie etwa bei der Grippeschutzimpfung, fehlen würden, was allerdings für die weitere Pandemiebekämpfung essentiell nötig sei.

Dabei könnten die Behörden sich an den eingespielten Mechanismen bei anderen Krankheiten orientieren. "Es gibt ein etabliertes System, das wir von der Anpassung von Influenza-Impfstoffen kennen." 

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Weil sich bei Covid-19 gezeigt hat, dass neue Varianten sehr durchsetzungsstark sind, seien ähnlich wie bei der Grippe auch beim Coronavirus immer wieder Auffrischungsimpfungen mit angepassten Impfstoffen nötig.

"Das Virus verändert sich ständig, die Infektiosität nimmt zu, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass dieser Prozess langsamer wird." Entsprechend werden wir auch in Zukunft "mit großer Wahrscheinlichkeit" Impfstoffe brauchen.

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Drei Monate für angepassten Impfstoff

Hier gilt: "Wir müssen früh genug wissen, an welche Variante - also zum Beispiel BA.2 oder BA.4/5 - wir die Corona-Impfstoffe anpassen und für die bevorstehende Infektionssaison produzieren sollen", sagte Sahin. Denn: Rund drei Monate dauert die Massenproduktion von Impfstoffen, dann können Hersteller mit der Auslieferung beginnen. 

Die Anpassung des Impfstoffes an neue Mutationen erfolgt laut Sahin recht zügig: "Das ist für uns ein Routineprozess, den wir Hunderte Male gemacht haben." Zeitintensiv seien dann die klinischen Studien.

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