Wissen/Gesundheit

Lösen Sprühreiniger im Haushalt Asthmasymptome aus?

Ob Glasreiniger oder Allzweckputzmittel: In Supermärkten findet man kaum flüssige Reinigungsmittel, die nicht in Sprühflaschen abgefüllt sind. Und tatsächlich sind sie ja auch praktisch im Alltag. Vor allem, wenn man nur schnell mal über Flächen drüberwischen will. 

Wie bzw. ob sich die als winzige Teilchen in der Luft verteilten Inhaltsstoffe auch auf die Gesundheit auswirken, darüber gibt es kaum Daten. Sie könnten etwa Auswirkungen auf die Atemwege haben, zumal viele Reinigungsprodukte auch reizende Inhaltsstoffe enthalten. 

Ein französisches Forscherteam untersuchte nun den Zusammenhang zwischen der häufigen Verwendung von Reinigungsmitteln in Sprühflaschen und Asthmabeschwerden in einer detaillierten Längsschnittstudie über acht Jahre hinweg. 

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Asthma-Symptome und Häufigkeit wurden bewertet

Analysiert wurden die Daten von 509 Frauen, die zwischen den Jahren 2000 und 2013 an der umfangreichen EGEA-Studie (Epidemiological Study on the Genetics and Environment of Asthma) teilgenommen hatten. Das Durchschnittsalter betrug 44 Jahre, 19 Prozent waren Raucherinnen. Der Asthma-Symptom-Score und die Verwendung von Haushaltsreinigungsprodukten wurden anhand standardisierter Fragebögen bewertet.

Die Wissenschafter untersuchten die Zusammenhänge des wöchentlichen Gebrauchs von reizenden oder versprühten Reinigungsprodukten und Asthma-Symptomen bei den Probanden. Alter, Raucherstatus, Body-Mass-Index und berufliche Exposition gegenüber asthmaauslösenden Stoffen wurden bei der statistischen Analyse berücksichtigt.

Ergebnisse waren eindeutig

In der Studie konnten die Forscher tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der häufigen Verwendung von Sprüh-Reinigungsmitteln im Haushalt und Asthmasymptomen aufzeigen.  Das unterstütze ihre Hypothese, dass eine anhaltende oder erhöhte wöchentliche Verwendung von Sprühreinigungsprodukten über einen längeren Zeitraum einen negativen Einfluss auf die Entwicklung von Asthmasymptomen haben kann. Die anhaltende oder erhöhte wöchentliche Anwendung von Reizstoffen oder Sprays war mit einem höheren Risiko für Asthmasymptome in der späteren Befragungsrunde assoziiert. Ein geringerer Gebrauch (19 Prozent der Befragten) war in der Studie mit einem geringeren Risiko für Symptome verbunden als ein anhaltender Gebrauch.

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Zudem wurde ein Zusammenhang zwischen einem erhöhten Einsatz von Sprays und dem Auftreten von Asthmasymptomen im Vergleich zu keinem wöchentlichen Einsatz von Reizstoffen/Sprays dokumentiert. Im Verlauf der Untersuchung wurde mehrmals bewertet, wie sich die Gesundheit der Atemwege verändert, wenn die Probandinnen Reinigungssprays verwendeten.