Neue Studie: Wie Aspirin vor Darmkrebs schützen kann
Darmkrebs ist die dritthäufigste Krebsart weltweit, mit etwa 1,9 Millionen neu diagnostizierten Fällen und 900.000 Todesfällen pro Jahr. Daher werden präventive Substanzen dringend benötigt. Aspirin bzw. Acetylsalicylsäure dürfte für die Prävention von Darmkrebs zunehmend an Bedeutung gewinnen.
So zeigen Studien, dass die jahrelange Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin bei Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen das Risiko für Darmkrebs senken kann. Darüber hinaus kann Aspirin auch das Fortschreiten von Darmkrebs hemmen. Welche molekularen Mechanismen diesen Effekten zugrunde liegen, hat nun ein Team um Heiko Hermeking, Professor für Experimentelle und Molekulare Pathologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, untersucht.
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Wie die Forschenden im Fachmagazin Cell Death and Disease berichten, löst Aspirin die Produktion von zwei Tumor-hemmenden Mikro-RNA-Molekülen aus. MicroRNA ist an der Aktivierung genetischer Substanz zur Ausbildung von Strukturen und Funktionen einer Zelle beteiligt.
Konkret bindet und aktiviert Aspirin ein Enzym, das infolge im Zellkern Prozesse steuert, die dann die Aktivierung der krebshemmenden Gene auslösen.
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Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass diese aktivierten Gene für die Vermittlung der hemmenden Wirkung von Aspirin auf Darmkrebszellen notwendig sind. So konnte Aspirin in Krebszellen ohne Tumor-hemmende Gene deren Wanderung, Eindringen und Metastasierung nicht verhindern.
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Von den Erkenntnissen erhoffen sich Hermeking und sein Team, dass Aspirin künftig bei krebskranken Menschen therapeutisch einsetzbar werden könnte.