Wirtschaft

Zwei Drittel der mittelständischen Betriebe mit COFAG-Hilfen unzufrieden

Fast zwei Drittel von rund 1.000 vom Lockdown betroffenen mittelständischen Unternehmen sind mit den COFAG-Wirtschaftshilfen unzufrieden, geht aus einer Befragung des Beratungsunternehmens Finanzombudsteam hervor. Die Umfrage mit Fokus auf Gastronomie- und Hotelleriebetriebe wurde zwischen 29. November und 10. Dezember durchgeführt.

95 Prozent der befragten Unternehmen wünschen sich eine beschleunigte Auszahlung der Wirtschaftshilfen durch die Covid-19-Finanzierungsagentur des Bundes (COFAG). 88 Prozent sprachen sich für eine Änderung der Bemessungsgrundlage für die Zahlungen aus und 55 Prozent für eine Erhöhung der Hilfen. Die Beratungskosten für die Beantragung der Hilfsgelder überstiegen bei drei Vierteln der Betriebe die Marke von 5.000 Euro. Ein Viertel der Befragten hat nach eigenen Angaben eine Beschwerde bei der COFAG eingebracht.

Kritik von Gastronomieobmann

Scharfe Kritik an der COFAG hatte auch WKÖ-Gastronomieobmann Mario Pulker Mitte Dezember geübt. "Es gibt vermehrt Konkursanträge, weil die COFAG-Auszahlungen nicht rechtzeitig erfolgen", sagte der Gastro-Branchenobmann damals. "Die COFAG muss schneller auszahlen, gehört wachgerüttelt", so Pulker. Auch viele Sporthändler in Tourismusregionen warteten Mitte Dezember noch auf den im Spätwinter und Frühjahr beantragen Verlustersatz. "Der Prozess der Freigabe dauert unendlich lange", hieß es von den Händlern.

Die Unternehmen seien "unverändert auf Hilfszahlungen angewiesen, um die angehäuften Schulden der letzten zwei Jahre zurückbezahlen zu können", kommentierte Finanzombudsteam-Geschäftsführer Gerald Zmuegg die Umfrageergebnisse. Bei vielen Unternehmen gehe es nicht darum Gewinne zu machen, sondern die Schulden fristgerecht zurückzubezahlen. Zmuegg plädiert für Änderungen bei den Corona-Wirtschaftshilfen, um Unterförderung aufgrund von Hilfen-Ausgestaltungsfehlern auszugleichen.