Wein-Domäne Müller in der Steiermark insolvent
Die Domäne Müller Gutsverwaltung und die E. u. M. Müller in der Steiermark sind insolvent. Insgesamt sind 20 Dienstnehmer und 203 Gläubiger betroffen, teilten AKV, KSV1870 und Creditreform am Montag mit. Die Überschuldung beträgt insgesamt knapp 2,5 Mio. Euro. Die Passiva belaufen sich zusammen auf gut 3,8 Mio. Euro Mio. Als Ursache wird von den Gesellschaften auch das bisherige Ausbleiben der COFAG-Unterstützungsleistungen genannt. Die Fortführung ist unklar.
Die Firmeneigentümer schilderten in ihren Insolvenzanträgen, dass sich die Margen aufgrund des stetig zunehmenden Online-Handels erheblich reduziert hätten und das die Umsätze negativ beeinflusste - besonders weil das Geschäftsmodell der Unternehmen auf persönlicher Beratung und Kontakten mit Großkunden aus Gastronomie, Hotellerie und internationalem Weinhandel ausgerichtet sei. Hinzu kamen ausbleibende Bestellungen von Gastronomie und Hotellerie aufgrund der Lockdowns im Zuge der Corona-Pandemie.
Fortführung wird geprüft
"Erhebliche Unterstützungszahlungen (COFAG) sind bis dato nicht zur Auszahlung gelangt, sodass sich die Notwendigkeit von Zwischenfinanzierungen ergab. Die von den Banken in diesem Zusammenhang geforderten Gesellschaftersicherheiten konnten nicht mehr aufgebracht werden", hieß es seitens des AKV. Auch die Beteiligung eines Investors, die Adhara Wein & Food GmbH, die zum Imperium von Hans Kilger gehört, dürfte letztlich zu einer nicht mehr ausreichenden Liquiditätsausstattung geführt haben.
Eine mögliche Fortführung und Sanierung der Gesellschaften muss erst geprüft werden. Es ist daher noch unklar, ob eine Fortführung ohne einen weiteren Ausfall für die Gläubiger möglich ist, so der KSV.
Details
Die E. u. M. Müller GmbH geht auf ein im Jahr 1936 gegründetes Einzelunternehmen zurück und handelt mit Qualitätsweinen und Spirituosen. Die Domäne Müller Gutsverwaltung GmbH wurde im Jahr 1994 durch die Abspaltung von der E. u. M. Müller GmbH gegründet und kümmert sich um den Anbau von hochqualitativen Wein- und Tafeltrauben sowie den Großhandel mit Prämiumwein und Spirituosen. Auf gepachteten Rebflächen - etwa 36,6 Hektar - werden Weißwein (51 Prozent), Rotwein (48 Prozent) und Süßwein (1 Prozent) produziert.
Die COFAG verwies auf den Datenschutz und wollte sich kurzfristig auf APA-Anfrage nicht äußern.