Wirtschaft

US-Präsident Biden über Lage am US-Jobmarkt "extrem optimistisch"

Nach einem herben Dämpfer im April haben sich die Arbeitsmarktzahlen in den USA wieder gebessert. Im Mai kamen außerhalb der Landwirtschaft nach Angaben des Arbeitsministeriums von Freitag 559.000 Stellen hinzu, viele davon im Gastgewerbe. Die Arbeitslosenquote fiel gegenüber dem Vormonat um 0,3 Punkte auf 5,8 Prozent. US-Präsident Joe Biden sprach von "großartigen Nachrichten" und "historischen Fortschritten" auf dem Weg aus der Wirtschaftskrise.

Wegen der Corona-Krise war die US-Wirtschaft voriges Jahr in historischem Ausmaß eingebrochen. Die Wirtschaftsleistung schrumpfte um 3,5 Prozent - der stärkste Rückgang seit 1946 nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Auch die Beschäftigung brach im Frühjahr 2020 im Rekordtempo ein. Seitdem erholt sich der Arbeitsmarkt zwar, allerdings sind immer noch viele Amerikaner ohne Job.

April mau

Im April waren die Arbeitsmarktzahlen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben: Außerhalb des Agrarsektors kamen kamen in dem Monat lediglich 266.000 Stellen hinzu. Experten hatten mit einem Zuwachs von einer Million gerechnet. Biden hatte angesichts des Dämpfers im April betont, die wirtschaftliche Erholung sei kein Sprint, sondern ein Marathon.

Nun äußerte sich der Präsident "extrem optimistisch". Die Arbeitslosenquote liege erstmals seit dem Beginn der Pandemie unter 6 Prozent, sagte Biden im Bundesstaat Delaware. Es gebe bereits Anzeichen für weitere Fortschritte. Die Wachstumsvorhersagen im laufenden Jahr seien vielversprechend. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe seien deutlich gefallen. Mit 385.000 Anträgen wurde hier zuletzt das niedrigste Niveau seit Beginn der Corona-Krise markiert. "Amerika ist endlich wieder in Bewegung", sagte Biden.

Aufs und Abs

Auf dem weiteren Weg werde es sicher Aufs und Abs geben, räumte er ein. Die größte Volkswirtschaft der Welt lasse sich nicht so einfach wieder anknipsen. Biden betonte aber: "Wir sind auf dem richtigen Weg." Der Plan seiner Regierung gehe auf. Die Impfungen gegen das Coronavirus kämen voran. Die Lage der Menschen habe sich deutlich verbessert.

In den USA haben inzwischen 63 Prozent der Erwachsenen mindestens eine Impfung bekommen. Biden will diese Zahl bis zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli auf 70 Prozent erhöhen. Mehr als die Hälfte der Erwachsenen sind bereits voll geimpft. Viele Beschränkungen des öffentlichen Lebens wurden angesichts der Entwicklung wieder gelockert. Die Wirtschaft nimmt daher an Fahrt auf. Je nach Bundesstaat ist der Anteil der Geimpften jedoch sehr unterschiedlich. Zahlreiche Staaten hinken hinterher. Und das Tempo hat sich wegen verbreiteter Impfskepsis zuletzt insgesamt deutlich verlangsamt.