Tupperware mit Gewinnsprung trotz Corona
Der Frischhaltedosen-Hersteller Tupperware kommt deutlich besser durch die Corona-Pandemie als erwartet und macht unter neuer Führung Fortschritte bei der Krisenbewältigung. Trotz eines Umsatzrückgangs um 16 Prozent legte der Gewinn im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 62 Prozent auf 63,8 Millionen Dollar (54,41 Mio. Euro) zu, wie Tupperware am Mittwoch (Ortszeit) in Orlando mitteilte.
Grund war vor allem ein strikter Sparkurs des neuen Managements um den seit April amtierenden Chef Miguel Fernandez. Die Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen bei Weitem, die Aktie schoss im US-Handel um 68 Prozent auf 16,15 Dollar nach oben.
Rekordtief im April
Das ist ein beeindruckendes Comeback - im April erst hatte der Kurs ein Rekordtief von weniger als eineinhalb Dollar markiert. Mittlerweile ergibt sich im Jahresverlauf sogar schon ein leichtes Plus.
Damit verschafft sich das Unternehmen, dessen Gründer Earl Tupper 1946 die Küchenwelt mit seinen bunten "Wunderschüsseln" aufmischte, Luft im Überlebenskampf. Denn tatsächlich ist Tupperware stark angeschlagen und warnte bereits, Schulden in Höhe von rund 500 Millionen Dollar möglicherweise nicht bedienen zu können.
Schuldenlast verringert
Allerdings werden die Anleihen erst 2021 fällig und ein guter Teil wurde schon günstig zurückgekauft, um die Schuldenlast zu verringern. Tupperware arbeitet mit externen Beratern an einer Lösung für den Rest.
Eigentlich galt die seit langem schwächelnde Firma in der Pandemie als hoffnungsloser Fall, da die Krise den Direktvertrieb mit den berühmten Tupper-Partys ins Mark trifft. Allerdings setzen die Verkäufer inzwischen auch verstärkt auf das Internet und generell sind Haushaltsgüter in Zeiten des Lockdown durchaus gefragt.
Neben den Frischhaltedosen, die früher als Designklassiker gefeiert wurden, hat Tupperware längst auch noch eine ganze Palette von anderen Artikeln wie Wasserfiltern oder Kosmetik- und Körperpflegeprodukten.