Swarovski-Mitarbeiter am Groß-Bildschirm über Kündigung informiert
Von Christian Willim
Am Montag wurden in der Swarvoski-Zentrale in Wattens jene 1.000 Beschäftigten informiert, die bis Jahresende ihren Job verlieren sollen. Laut Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl (ÖVP) berichten Betroffene nun von „haarsträubenden Kündigungsmethoden“. Er kritisiert: „Nach außen hin gibt man sich sozial, nach innen zeigt man das wahre Gesicht.“
Er macht das an Organigrammen fest, die nach dem schwarzen Montag auf Info-Bildschirmen im Unternehmen eingeblendet worden sein sollen: „Die Namen derjenigen, die bleiben können, stehen in einem grünen Feld, die, die gehen müssen, in einem roten. Ich habe selten etwas derartig niveauloses gesehen“, so Zangerl.
Vonseiten des Unternehmens hieß es dazu in einer Stellungnahme: „Sollte es in einer Abteilung zu einer Fehlleistung einer Führungskraft gekommen sein, bedauert das die Unternehmensleitung“. Man pflege einen „ehrlichen, achtsamen und respektvollen Umgang mit den Mitarbeitern“.
„Freiwillige“ Kürzung
Zangerl ortet hingegen, dass Mitarbeiter, die blieben dürfen, massiv unter Druck gesetzt werden. „Die Beschäftigten sollen freiwillig weniger arbeiten, um das Unternehmen zu retten“, berichtet der AK-Präsident.
Wer nicht zustimmt, dem werde suggeriert, er wäre nicht für das Unternehmen da. Zangerl warnt davor, solche Arbeitszeitverkürzungen anzunehmen. Zwar handle es sich arbeitsrechtlich gesehen um eine einvernehmliche Abänderung des bestehenden Arbeitsvertrages: Es gäbe aber keinerlei Schutz, dass das Arbeitsverhältnis dann nicht doch gekündigt wird. „Allerdings stehen einem in diesem Fall nur mehr die gekürzten Leistungen zu“, so die AK.
So würden sich etwa Urlaubs- und Weihnachtsgeld verringern. Eine Abfertigung Alt berechne sich ebenso nach dem letzten und damit verringerten Entgelt.