Wirtschaft

Pfuscherbekämpfer untersucht Security-Skandal beim Frequency

Der Security-Skandal beim Frequency-Festival in St. Pölten zieht weite Kreise. Die von der Finanzpolizei aufgedeckte Schwarzarbeit wird für die betroffenen Sicherheitsfirmen schwerwiegende Konsequenzen haben. So hat Wilfried Lehner, der Chef der Finanzpolizei im KURIER-Gespräch angekündigt: „Wir werden bei jenen Security-Firmen, bei denen systematisch keine Sicherheitsüberprüfungen des Personals erfolgten, Anträge bei den Bezirksverwaltungsbehörden stellen, dass diesen Firmen die Gewerbeberechtigung entzogen wird.“

Im Fokus der Ermittlungen steht die Security-Firma CCS – Crowd Control Security GmbH, die vom Veranstalter Barracuda Holding, dem Festival-Manager Harald Jenner und einer Eventagentur erst im April 2023 gegründet wurde. Sie hat beim Frequency-Festival 13 Sub-Security-Firmen beschäftigt und diese wiederum weitere fünf Subsub-Firmen.

Die Finanzpolizei hat 66 Anzeigen großteils wegen des Verdachts der Schwarzarbeit erstattet, rund 50 Security-Mitarbeiter hatten vor der Finanzpolizei unerkannt die Flucht ergriffen.

Anträge auf Gewerbeentzug?

Der Fall wird nun auch vom Berufsdetektiv Josef Schachermaier, dem Beauftragten für die Pfuscherbekämpfung im Sicherheitsgewerbe in der Wirtschaftskammer Österreich, untersucht. „Ich ermittle die Fälle, zeige diese an und wenn alle kammerpolitischen Überlegungen abgeschlossen sind, stelle ich Anträge auf Gewerbeentzug“, sagt Schachermaier zum KURIER. „Es sind in diesen Fällen die öffentlichen Sicherheitsinteressen tangiert.“ Schachermaier recherchiert nun, welche Securityfirmen von den Vorwürfen der Schwarzarbeit am Frequency-Festival betroffen sind und ob er über diese Firmen bereits Akten vorliegen hat.

„Es ist im Interesse der Wirtschaftskammer, dass man gegen unlautere Mitbewerber vorgeht“, sagt Schachermaier. „Es geht dabei um die Sauberkeit einer Branche.“ Es sei nicht Interesse der Standesvertretung, dass der Security-Bereich ein derart „mieses Image“ hat. Schachermaier: „Es sind auch die Behörden in die Pflicht zu nehmen, weil sie bedenkenlos Gewerbeberechtigungen vergeben.“