Wirtschaft

Österreich ist bei internationalen Luxus-Händlern gefragt

Trotz Krisen und Inflation ist Österreich ein begehrtes Pflaster für internationale Händler im Luxussegment. Allein im Vorjahr sind Modelabels wie Roberto Cavalli und Iris von Arnim, die zum LVHM-Imperium zählende Uhrenmarke TAG Heuer sowie die Juweliere Bulgari und Renésim neu in den österreichischen Markt eingetreten. Heuer sollen Luxusbrands wie der Schmuckhersteller Van Cleef & Arpels, die Modemarke Stone Island aus dem Hause Moncler oder die Uhrenmarke Longines kommen.

Mieten steigen

"Das Luxusklientel gibt weiterhin Geld aus. Am Graben oder Kohlmarkt wird jedes Geschäft kurzfristig nachvermietet", sagte Walter Wölfler vom Immobilienberater CBRE im APA-Gespräch. Die Spitzenmieten in der Wiener Innenstadt lagen im vierten Quartal 2022 bei 360 Euro pro Quadratmeter im Monat für Flächen zwischen 100 bis 200 Quadratmetern. Im Vergleichszeitraum 2021 waren es noch 320 Euro je Quadratmeter.

"Für kleinere Flächen können die Quadratmeterpreise deutlich höher liegen", räumte Wölfler ein. Die Spitzenmiete sei vor allem von der Nachfrage im Luxussegment abhängig. Da diese derzeit für Wien sehr hoch sei, sei mit weiteren Erhöhungen zu rechnen, so der Immobilien- und Handelsexperte.

2022 sind insgesamt 21 internationale Händler neu in den österreichischen Markt eingetreten. Im Jahr davor waren es mit 22 ähnlich viele, wobei 2021 jene Neueintritte enthalte, die 2020 wegen Corona verschoben worden seien, so Wölfler. Hatte die Pandemie noch für einen starken Zuzug von Online-Lebensmittellieferdiensten gesorgt, so zogen sich Anbieter wie Flink und Jokr nach nur kurzer Zeit wieder zurück.

Viel Potenzial

Der Fokus der Neueintritte lag im Vorjahr auf Luxus, es sind allerdings auch wieder neue Namen im Diskontbereich dazugekommen. Gifi und Thomas Philipps, beides Diskonter für Haushaltswaren, haben neu in Österreich Fuß gefasst. CBRE-Experte Wölfler sieht für Firmen im Niedrigpreissegment noch viel Potenzial. "Die, die schon da sind, expandieren und es kommen laufend neue dazu."

2021 haben die polnische Billig-Kette Pepco sowie die Diskont-Modekette HalfPrice den ebenfalls aus Polen stammenden Schuhhändler CCC ersetzt und expandieren seither. Der Sporthandelsdiskonter Sports Direct, der in den vergangenen Jahren von 50 auf 20 Standorte zusammenschmolz, will dem Vernehmen nach mit einem neuen Konzept durchstarten.

Potenzial sieht Wölfler weiterhin auch für Konzepte aus der E-Mobilität. Nach der Luxuselektromarke Polestar und dem E-Bike-Anbieter Qwic ist mit BYD (Build Your Dreams) der nächste Elektroauto-Riese neu in Österreich gestartet. Um den Vertrieb der chinesischen Marke kümmert sich hierzulande Denzel.