Wirtschaft

Noch immer 50.000 Arbeitnehmer in Kurzarbeit

Die Corona-Kurzarbeit wird auch nach Wieder-Hochfahren der Wirtschaft noch von vielen Betrieben genutzt. Vor allem die Autozulieferer schickten zuletzt wegen Lieferkettenprobleme Personal in die Kurzarbeit. Nach aktuellen Zahlen des Arbeitsministeriums gab es mit Stand dieser Woche 52.056 Anmeldungen zur Kurzarbeit.  Mit Ende August lag die Zahl der zur Kurzarbeit angemeldeten Personen noch knapp unter 50.000.

Seit 1. Juli gibt es zwei Varianten der Kurzarbeit, wobei jene für die Industrie strengere Richtlinien enthält. Laut Arbeitsminister Martin Kocher wird die fünfte Phase noch weniger stark in Anspruch genommen als erwartet. Erwartet worden waren ursprünglich rund 100.000 bis 120.000 Anmeldungen. Kocher sieht die aktuell deutlich geringere Zahl als Zeichen, dass die Teilung in zwei Kurzarbeits-Varianten ab Juli sinnvoll war.

Schrittweise Normalität

"Besonders betroffene Branchen erhalten bis Ende des Jahres nach wie vor sehr umfassende Unterstützung. Gleichzeitig ist es angesichts der aktuell relativ geringen Inanspruchnahme der Kurzarbeit wichtig, die wirtschaftliche Dynamik nicht zu bremsen und auch in den Bereichen der Wirtschaft, die sich noch nicht vollständig erholt haben, schrittweise zur Normalität zurückzukehren", so der Minister.

"Kontraproduktiv"

Neos-Wirtschaftssprecher Gerald Loacker forderte zuletzt ein Ende der Corona-Kurzarbeit. Diese sei zwar am Anfang der Krise wichtig gewesen, mittlerweile aber kontraproduktiv. Loacker verwies auf die vielen offenen Stellen im Tourismus.  Durch die Kurzarbeit würden Steuerzahler Leute "fürs Nichtarbeiten bezahlen, die an anderer Stelle gebraucht würden". Die Kurzarbeit bei den Autokonzernen kritisierte Loacker ebenfalls. Es könne nicht sein, dass der Steuerzahler das  betriebswirtschaftliche Risiko trage. 

Weniger Arbeitslose

Bei der Zahl der Arbeitslosen gab es einen Rückgang. Im Wochenvergleich ist die Arbeitslosigkeit laut Ministerium um 7.068 Personen gesunken. Derzeit seien damit 277.842 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) als arbeitslos gemeldet. In Schulung befänden sich weitere 60.930 Personen.