Nach Schierhackls Abgang: Hufnagl Favorit für Asfinag-Posten
Beim staatlichen Autobahn-Betreiber Asfinag (2700 Mitarbeiter) sind derzeit nicht nur die Räumfahrzeuge und Salzstreuer im Dauereinsatz. Auch das Personalkarussell ist ordentlich in Bewegung, nachdem Finanz-Vorstand Klaus Schierhackl über eine 1,3 Millionen Euro schwere Hausschenkung ungebremst von der Kommandobrücke gerutscht ist.
Bis Mittwoch ist Schierhackl noch in der Konzernzentrale in der Wiener Rotenturmstraße an Bord, dann übergibt er seinen Posten interimsmäßig an die Asfinag-Prokuristin Gabriele Csoklich. Doch es müssen beide Vorstandsposten für die Bereiche Betrieb und Finanz neu besetzt werden, da Vorständin Karin Zipperer nach einem Jahr – schon vor Schierhackls rasantem Abgang – aufgab. Sie wollte nicht mehr bloß Schierhackls Beifahrerin sein. Doch die Ereignisse haben sich danach bekanntlich überschlagen.
Fakt ist: Der Asfinag-Aufsichtsrat unter dem Verkehrsexperten Peter Franzmayr wird am Mittwoch die erste Fahrspur zur Neuaufstellungen des Straßenkonzerns freigeben.
In der Favoritenrolle ist dabei Hartwig Hufnagl, er könnte künftig die Asfinag-Betrieb künftig lenken. „Alles andere würde mich sehr verwundern“, sagt ein Insider. Wie der KURIER kürzlich berichtete, gilt Hufnagl seit Längerem als Favorit für einen der beiden Vorstandsposten.
Vergangene Woche soll er bei einem Hearing Bodenhaftung bewiesen haben. Es ist aber auch kein Geheimnis, dass Hufnagl und Schierhackl keine Freundschaft verband.
Blaues Ticket
Hufnagl kann jedenfalls elf Jahre Asfinag-Erfahrung vorweisen, bei seinem Abschiedsfest vor zwei Jahren soll ihm eine hohe Besucherzahl die Ehre gegeben haben. Zuerst war er in der Konzernsteuerung tätig, danach Assistent des Vorstandes und zuletzt war er neun Jahre der Leiter des Netz- und Verkehrsmanagements in der Asfinag. Er war mitbeteiligt am Aufbau der Traffic Manager. Außerdem ist Hufnagl Generalsekretär des Vereins zur Förderung der Verkehrs-Telematic ATTC, eine Plattform von Industrie und Forschung für Zukunftstechnologien im Verkehrsbereich.
Der Jurist übernimmt in der Asfinag de facto das „blaue“ Ticket. Denn er ist seit 2018 Vize-Kabinettschef von Verkehrsminister Norbert Hofer. Schon in der Ära von Minister Hubert Gorbach war er Kabinettsmitarbeiter. Damals war auch Aufsichtsrat Peter Franzmayr im Team, der Weg zweier Weggefährten könnte sich also wieder kreuzen.
Auch das „schwarze“ Ticket soll mit einem weiteren Kenner der Asfinag besetzt werden. Hier wird von Insidern vor allem Josef Fiala genannt. Der ehemalige Versicherungsmanager ist kaufmännischer Geschäftsführer der Asfinag Service GmbH. Er soll Schierhackls Job übernehmen – wahrscheinlich schon im März.