MAN will bis zu 9.500 Stellen abbauen - auch Standort Steyr im Fokus
Der deutsche Lastwagenbauer MAN steht vor einer massiven Umstrukturierung und will bis zu 9.500 Stellen abbauen - "in Deutschland und Österreich sowie weltweit über alle Unternehmensbereiche hinweg", hieß es am Freitag in einer Ad-hoc-Mitteilung. "Auch der Produktionsstandort Steyr steht zur Disposition." Das sei ein Bestandteil, um das Ergebnis der VW-Tochter um rund 1,8 Mrd. Euro zu verbessern.
Die Vorstände der MAN SE, an der die Traton SE eine Beteiligung in Höhe von rund 94,36 Prozent hält, und der MAN Truck & Bus SE, der wichtigsten operativen Tochtergesellschaft der MAN SE, hätten heute, Freitag, die "Eckpunkte einer umfassenden Neuausrichtung der MAN Truck & Bus SE beschlossen", teilte Traton in einer Aussendung mit.
Mit dieser Neuausrichtung werde für das Jahr 2023 eine operative Umsatzrendite (RoS) von 8 Prozent angestrebt. Dazu ist ein Maßnahmenpaket geplant, das auf eine Ergebnisverbesserung von rund 1,8 Mrd. Euro abziele.
Die beabsichtigte Neuausrichtung werde "eine grundlegende Restrukturierung des MAN Truck & Bus-Geschäfts in allen Bereichen, einschließlich einer Neuaufstellung des Entwicklungs- und Produktionsnetzwerks sowie einen signifikanten Stellenabbau" erfordern. Die derzeitigen Überlegungen umfassten den Abbau von "bis zu 9.500 Stellen in Deutschland und Österreich sowie weltweit über alle Unternehmensbereiche hinweg".
In diesem Zusammenhang sind laut Konzern teilweise Verlagerungen von Entwicklungs- und Produktionsprozessen an andere Standorte geplant. Damit stünden auch der österreichische Produktionsstandort Steyr sowie die Betriebe an den deutschen Standorten Plauen und Wittlich zur Disposition."
Für die geplanten Personalmaßnahmen erwarten die Vorstände der MAN SE und der MAN Truck & Bus SE den Angaben zufolge derzeit einen Restrukturierungsaufwand in einem mittleren bis oberen dreistelligen Millionenbereich, also 500 bis 800 Mio. Euro.
Der Vorstand der MAN Truck & Bus SE werde "zeitnah in Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern über die Neuausrichtung eintreten". Der Gesamtaufwand für die Maßnahmen im Zusammenhang mit der Neuausrichtung des Unternehmens sei vom Ergebnis dieser Verhandlungen abhängig.