Weltenbummler-Shop: Hannibals Chef Holnsteiner im Gespräch
Von Nicole Zametter
KURIER: Acht Jahre Hannibals – worauf blicken Sie mit Stolz zurück?
Markus Holnsteiner: Seit der Eröffnung unserer ersten Filiale im Jahr 2013 haben wir jedes Jahr einen weiteren Shop eröffnet und es sollen noch mehr werden. Auch der Launch unseres Online-Shops war ein Erfolg. Unser Credo lautet: Glückliche Mitarbeiter führen zu glücklichen Kunden und danach leben wir auch. Ich kenne alle meine Mitarbeiter beim Namen und weiß ihren Geburtstag oder welche Probleme es gerade gibt. Das ist mir wichtig, nur so kann ich zufriedene Mitarbeiter garantieren.
Das Besondere an Hannibals sind die Produkte, die Sie von Reisen mitbringen. Wie finden Sie die kulinarischen Raritäten?
Auf jeder Reise bin ich mit offenen Augen unterwegs. Besuche zahlreiche Restaurants und Spezialitätenläden vor Ort und lasse mich inspirieren. Uns ist es wichtig, nur kleine Manufakturen aufzutreiben, Familienbetriebe, die eben nicht die großen Supermarktketten beliefern. Da finde ich dann echte Schätze, wie umwerfendes Olivenöl, von dem es dann nur 500 Flaschen gibt. Oder andalusische Mandeln, wo eine ganze Familie nur vom Verkauf der Nüsse lebt.
Welche Trends in der Interior-Branche beobachten Sie derzeit?
Wir merken, dass unsere Kunden großen Wert auf Produkte aus Europa legen. Bei den Lebensmitteln ist das schon gegeben und im Interior Bereich wollen wir verstärkt selbst produzieren. Eine Hannibals Geschirr-Serie made in Portugal ist in Arbeit, eigene Hammamtücher produieren wir bereits. Wir setzen vermehrt auch auf Eigenmarken, um die Produktionswege besser nachvollziehen zu können. Aber auch dänisches Design kommt nach wie vor sehr gut an. Reduzierte, klare Designsprache und der Fokus auf Nachhaltigkeit lassen diesen Trend noch lange bestehen.
Gar nicht so reduziert ist hingegen die Ottolenghi Geschirr-Kollektion, die es bei Hannibals gibt.
Das stimmt, sogar exklusiv in Wien bis Ende des Jahres. Die Idee, das sehr bunte Geschirr anzubieten, kam von einer Mitarbeiterin, ich war anfangs skeptisch. Doch ich überließ ihr die Entscheidung und sie hatte recht. Inzwischen haben wir bereits zum vierten Mal nachbestellt!
Welche Pläne gibt es für die Zukunft von Hannibals?
Ich bin der Meinung, als Unternehmen sollte man wachsen oder weichen. Wir planen deshalb noch vier Filialen in Wien, dann wollen wir auch in die Bundesländer gehen: Graz, Linz und Salzburg . Das Stammhaus auf der Taborstraße wird kommendes Jahr umgebaut. Da wird es dann auch eine Besonderheit geben.
Verraten Sie uns schon, welche?
Wir sind mit einer großen Überraschung bereits in der Bauphase: Unserer eigenen Hannibals Schokoladenmanufaktur. Wir machen echte, ehrliche Schokolade, Pralinen und Brotaufstriche, ohne unnötige Zusatzstoffe. Den Pralinen-Thekenverkauf wird es dann exklusiv im Stammhaus geben.