Vom Starmaniac zur kreativen Gründerin
Von Nicole Zametter
„Man kann alles auch in schön machen. Selbst Parkplatz- oder Lift-Beschilderungen. Nur weil wir es gewöhnt sind, dass Dinge so einfallslos aussehen, muss es nicht dabei bleiben,“ ist Vera Doppler, Gründerin von Die Macherei , überzeugt. Mittels hauseigenem CO2-Laser kann die temperamentvolle 34-Jährige nämlich alles personalisieren – vom Schild bis zum Kinderbett. „Da gehen mir nie die Ideen aus. Wir haben schon die verrücktesten Dinge gemacht und es gibt kaum ein Material, das sich nicht lasern lässt,“ verrät Vera. So wird vom rosa Marmor bis zur Axt alles mit dem Laser bearbeitet. Angefangen hat die Oberösterreicherin damit aus der Not heraus.
Nach Kulturmanagement und IBWL-Studien zog es die einstige Starmania-Teilnehmerin vor sieben Jahren – statt in die große weite Welt– nach Wels. Der Liebe wegen. „Dort war es nicht leicht, einen Job zu finden, jedenfalls keinen, der zu mir gepasst hätte,“ gibt Doppler zu. Gerade schwanger mit ihrem ersten Kind war der Sprung in die Selbstständigkeit kein leichter: „Ich war noch unerfahren, also war das nicht meine erste Wahl. Aber alles hat sich so ergeben. Ich habe mich im Grafikdesign weitergebildet und an die vielen Möglichkeiten der Lasertechnologie geglaubt.“
Nach kleinen Aufträgen für Events stellte sich heraus, dass es eine große Nachfrage nach Personalisierungen gibt. „Als ich mir den sündhaftteuren Laser angeschafft habe, hielten mich viele Freunde für verrückt. Doch abgesehen von dem Coronajahr ging es stetig bergauf.“ Aus kleinen Aufträgen ergeben sich auch manchmal große, so kann Vera inzwischen auch Chanel zu ihren Kunden zählen. „Eine Privatkundin hat uns empfohlen. Darum ist mir ein breites Angebot wichtig,“ weiß Vera um die Werbewirkung des Einzelnen. Der Laser kann jede Corporate Identity übernehmen und überall umsetzen, egal ob am Handy, auf einer Jeans oder einem Apfel. Das größte Asset der Firma ist aber nicht der Laser, sondern die mutige Betreiberin selbst. Mit viel Hingabe, Liebe zum Detail und einer großen Portion Trendgespür ist es Veras Ideenreichtum, der „Die Macherei“ zu etwas Besonderem macht.
Vom Showbusiness gelernt
Wenn am 26. Februar die Wiederauflage von Starmania im Fernsehen läuft, wird Vera mit Spannung zusehen. „Ich hoffe sehr, dass die Chance genützt wurde, das Format gut neu zu denken,“ wünscht sich die Ex-Kandidatin. Ihre eigene Teilnahme hat sie übrigens nie bereut: „Ich war noch sehr jung, habe aber extrem viel gelernt und bin mit Plattenvertrag ausgestiegen. Meinen Eltern habe ich zu verdanken, dass ich da gesund und gut raus gegangen bin. Die waren immer für mich da. Das Glück hatten sicher nicht alle Castingshow-Teilnehmer.“ Für sich selbst hat Vera die Musik nicht aufgegeben: „Man muss nicht jede Leidenschaft zwingend als Beruf ausüben, oft reicht auch ein exzessives Hobby. Im Moment kann ich meine Kreativität im Business gut ausleben. Aber ein neues Musikprojekt würde ich nie ausschließen.“