Wirtschaft/Immo

Mein Wohnen: Frühlingsüberraschung auf dem Balkon

Es ist schon ein wenig traurig: Mein Vater ist leidenschaftlicher Kräuter- und Blumenexperte. Er rühmt sich damit, den selbst gezogenen Birnenbaum auf 1.700 Metern Seehöhe zum Früchte tragen gebracht zu haben. Meine Mutter kriegt jede mickrige Topfpflanze zum Blühen und selbst Supermarkt-Basilikum treibt unter ihrer Pflege immer aufs Neue aus. Leider hat der grüne Daumen aber wohl eine Generation übersprungen, also lasse ich das mit den lebenden Pflanzen nach zahlreichen Fehlversuchen lieber bleiben. Stattdessen sammle ich Trockenblumen, wie die hübschen Mohnkapseln von My Poppies. 

Sie können sich also meine Verwunderung vorstellen, als ich vergangenes Wochenende in meinem vernachlässigten Balkon-Blumenkistl vier zarte Tulpentriebe entdeckt habe. Vor allem deshalb, weil ich ganz sicher keine Zwiebeln eingesetzt habe im Spätherbst. E. und ich grübeln, wie die hübschen Frühlingsboten da hin gekommen sind. Ich erinnere mich vage an ein Ostergesteck, das irgendwann mal in dem Topf geblüht hat. Scheinbar haben die Zwiebeln ihren ausgedehnten Winterschlaf beendet und wollten uns überraschen. Ich fühle mich natürlich gleich motiviert, es doch noch mal zu versuchen, mit den Zimmerpflanzen. Bleibt nur die Frage: Fikus oder Kaktus?

nicole.zametter@kurier.at