Haushalte unter Druck: Kosten fürs Wohnen steigen weiter
Von Vanessa Haidvogl
Jeden Tag ereilt uns eine neue Hiobsbotschaft über steigende Preise. Gas, Strom und ganz aktuell die Fernwärme. Gerade das Grundbedürfnis Wohnen verteuert sich damit.
Erst Anfang Juni veröffentlichte die Arbeiterkammer ihren Teuerungscheck zu den heimischen Stromtarifen. Dieser zeigt deutlich: Die Strompreise gehen durch die Decke. Beleuchtet wurde, wie sich die Stromtarife für Neukunden im Vergleich zu Bestandskunden entwickelt haben.
Neukunden zahlen drauf
Das Ergebnis: Die Neukunden-Konditionen für Strom (in Cent/kWh netto, Energiepreis inklusive Arbeitspreis, Grundpauschale und Leistungspreis) sind gegenüber den Bestandskundentarifen um durchschnittlich 130 Prozent höher. Während sich die Neukundentarife der drei günstigsten Anbieter kaum von den Konditionen für Bestandskunden unterscheiden, verlangen manche Anbieter im Bundesgebiet laut AK um bis zu 367 Prozent mehr.
Fernwärme wird teurer
Vorige Woche verkündete die Wien Energie, dass sie die Preise für die Fernwärme um 92 Prozent ab Herbst erhöhen wird. Für einen durchschnittlichen Wiener Haushalt bedeutet das Mehrkosten von etwa 45 Euro monatlich, rechnet das Unternehmen vor. Rund ein Drittel davon ist von der Anpassung nicht unmittelbar betroffen, da diese Kunden ihre Verträge etwa über Bauträger abgeschlossen haben.
Michael Strebl, Vorsitzender der Wien-Energie-Geschäftsführung, begründet die Teuerung mit der weltweiten Energiekrise und den gestiegenen Großhandelspreisen. Die kräftige Erhöhung muss noch von der amtlichen Preiskommission genehmigt werden.
Das Bittere: Bei der Fernwärme gibt es keine Möglichkeit, zu einem möglicherweise günstigeren Anbieter zu wechseln wie das bei Strom und Gas der Fall ist. Auch Anbieter in anderen Bundesländer überlegen, die Preise für Fernwärme zu erhöhen.