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Heimwerken in Wien: Die besten Co-Werkstätten für DIY-Projekte

Ein selbst gemachtes Futterhäuschen für die Vögel im Garten, eine Fahrrad-Halterung für die Wand oder endlich einmal das lang geplante Näh-Projekt umsetzen: Kreative Handarbeit hat durch die Corona-Pandemie einen zusätzlichen Boom erlebt. Doch häufig scheitert es bereits am nicht vorhandenen Platz in der Wohnung oder am fehlenden Werkzeug. Genau hier setzt das Konzept der offenen Werkstätte „Happylab“ in Wien an: „Jeder hat tausend Ideen, die meisten werden aber gar nicht umgesetzt. Oft traut man es sich nicht zu, man weiß nicht, wohin man gehen soll, oder die Geräte fehlen. Bei uns kann man rund um die Uhr an Projekten arbeiten“, erklärt Roland Stelzer, einer der beiden Gründer des „Happylab“.

Kostengünstige Nutzung

Auf mehr als 900 Quadratmetern hat das „Happylab“ die größte Wiener Co-Werkstätte im Stuwerviertel im zweiten Bezirk eröffnet. Geboten wird eine kostengünstige Nutzung professioneller Maschinen für Hobby-Werker, aber auch für Profis: „Ein Drittel unserer Nutzer sind klassische Hobby-Bastler, ein weiteres Drittel Lehrlinge in der Ausbildung oder Studenten, die die Räumlichkeiten und Maschinen zum Üben oder Modellbauen nutzen. Und dann gibt es noch die Gruppe, die das „Happylab“ tatsächlich für berufliche und kommerzielle Zwecke nutzt“, so Stelzer. Die Nutzung der Co-Werkstätte ist unkompliziert und flexibel.

Rund um die Uhr werken

„Jedes Mitglied bekommt eine Chip-Karte, mit der man rund um die Uhr Zutritt zum „Lab“ hat, und jeden Raum und jede Maschine nutzen kann.“ Wer also mitten in der Nacht eine kreative Eingebung hat, kann dieser selbst um vier Uhr morgens in der Werkstätte noch nachgehen. Wie sieht es jedoch preislich aus: Kann man sich eine Co-Werkstätte leisten und lohnt sich das überhaupt? „Mit 19,90 Euro pro Monat ist man mit dem günstigsten Tarif bereits dabei. Das reicht für Hobby-Bastler vollkommen aus“, erklärt der „Happylab“- Gründer.

Sicherheit geht vor

Auch auf die Sicherheit der Nutzer wird geachtet. „Bevor die Geräte zum ersten Mal in Betrieb genommen werden, gibt es eine Sicherheitseinschulung vor Ort.“ Apropos Maschinen – davon gibt es im „Happylab“ eine große Auswahl: Vom 3D-Drucker, Laser-Cutter, über Fräs- und Nähmaschinen bis hin zu eigenen Holz- und Metallwerkstätten. Ursprünglich gab es im „Happylab“ vor allem digitale Fertigungsstätten.

Holz- und Metallwerkstatt

Im vergangenen Jahr jedoch haben die Gründer ihr Angebot erweitert: „ Wir haben jetzt auch eine klassische Holz- und Metallwerkstatt zum Hobeln, Fräsen und Schweißen. Das ist sehr spannend. So kann die digitale Generation auch ins klassische Handwerk schnuppern – und umgekehrt“, führt Stelzer aus. Ein Punkt, der für Hobby-Tüftler genauso relevant ist wie für professionelle Handwerker, ist die Gemeinschaft. Eine Co-Werkstätte bietet im Gegensatz zur eigenen Werkstätte die Chance auf Austausch mit Gleichgesinnten und ein gegenseitiges voneinander lernen.

Gegenseitiges Feedback

Roland Stelzer fällt auf, dass die Nutzer genau das immer mehr zu schätzen wissen: „Man kann Schulter an Schulter arbeiten, sich gegenseitig Tipps und Feedback geben. Da gibt es kein Konkurrenzdenken – das Feedback wird sehr geschätzt.“ Dass Co-Werkstätten in Zukunft die Einzelwerkstätten komplett ablösen werden, bezweifelt Stelzer allerdings: „Am Anfang ist es großartig, denn ich kann ohne Risiko mit einer Idee losstarten. Die Anschaffung von speziellen, großen Maschinen ist sehr teuer, aber auch die behördlichen Auflagen und Genehmigungen sind mit viel Aufwand verbunden. Das spart man sich somit alles. Wenn man aber im besten Fall irgendwann eine Serien-Fertigung startet, und einem der große Durchbruch gelingt, braucht man natürlich seinen eigenen kreativen Schaffensort.“

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