Großinsolvenz des Wäschekonzerns Huber Holding - 31 Millionen Euo Schulden
Vergangene Woche hat der KURIER über die angespannte Lage beim Vorarlberger Wäschekonzern Huber Holding berichtet und der Konzern hat eine bevorstehende Pleite aber abgestritten. Heute, Donnerstag, ist nun alles anders. Die Huber Holding AG mit Sitz in Götzis hat heute für vier Gesellschaften der Huber Gruppe im Rahmen eines Gesamtkonzeptes Anträge auf Einleitung eines Sanierungsplanverfahrens in Eigenverantwortung beim Landgericht Feldkirch eingereicht. Der Konzern hat insgesamt 1400 Mitarbeiter und betreibt auch 70 Filialstandorte.
"Bei den betroffenen Gesellschaften handelt es sich um die Huber Holding AG, die Arula GmbH, die Huber Shop GmbH sowie die Huber Tricot GmbH. Neben diesen vier Unternehmen sind keine weiteren Konzerngesellschaften betroffen. Der Geschäftsbetrieb in allen Gesellschaften der Huber Gruppe läuft unverändert weiter, die Liquidität ist in Abstimmung mit den finanzierenden Banken gesichert", heißt es in einer Aussendung. "Die erforderlichen Restrukturierungsmaßnahmen werden gemeinsam mit den Sanierungsverwaltern umgesetzt, sodass die Huber Gruppe gestärkt aus diesem Prozess hervorgehen wird. Eine andere Überbrückung, der durch die Corona-Krise verursachten Umsatz- und Liquiditätslücken, war bedauerlicherweise trotz aller Bemühungen bisher nicht möglich, trotz einer äußerst positiven Geschäftsentwicklung nach der Wiedereröffnung des Handels."
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Huber Gruppe wurden bereits in Abstimmung mit dem Betriebsrat und der Arbeitnehmervertretungen informiert.
31,1 Millionen Euro Schulden
Die Huber Holding AG ist laut AKV und Creditreform die Holding-Gesellschaft des Huber-Konzerns und erbringt Management-Leistungen für die Unternehmensgruppe. Es sind hier 41 Dienstnehmer von der Insolvenz betroffen. In diesem Insolvenzverfahren sind circa 40 Gläubiger mit Verbindlichkeiten in Höhe von 10,8 Millionen Euro betroffen.
Die Huber-Shop GmbH ist laut AKV eine Vertriebstochter des Textilkonzerns und hält Anteile an einem deutschen Tochterunternehmen, welche drei Filialen in Deutschland betreibt. "Es werden 63 Filialen betrieben und gehören zum Huber-Konzern die Eigenmarken „Skiny“, „Huber“ und „Hanro“, welche auch in Vorarlberg produziert werden. Es werden 272 Dienstnehmer beschäftigt. Diese befinden sich derzeit zum Teil bereits in Kurzarbeit. In diesem Insolvenzverfahren sind circa 230 Gläubiger mit Verbindlichkeiten in Höhe von 7,2 Millionen Euro betroffen", heißt es.
Die Huber Tricot GmbH erbringt laut AKV Konzernleistungen wie insbesondere den zentralen Wareneinkauf für die gesamte HUBER-Gruppe. "Das Unternehmen hält mehrere Tochtergesellschaften, die selbst nicht – mit Ausnahme der ARULA GmbH - in Insolvenz sind. Es werden 109 Dienstnehmer beschäftigt. Diese befinden sich derzeit zum Teil bereits in Kurzarbeit. In diesem Insolvenzverfahren sind circa 240 Gläubiger mit Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 9,2 Millionen Euro betroffen", heißt es weiter.
"Die ARULA GmbH ist die hundertprozentige Tochtergesellschaft der Huber Tricot GmbH (welche ebenfalls ein Sanierungsverfahren beantragt hat) und stellt eines der wichtigsten Produktionsgesellschaften der Huber-Gruppe dar. "Produziert werden hochwertige Maschenstoffe aus Naturfasern und zellulosischen Chemiefasern. Es werden 123 Dienstnehmer beschäftigt. Diese befinden sich derzeit alle bereits in Kurzarbeit. In diesem Insolvenzverfahren sind circa 240 Gläubiger mit Verbindlichkeiten in Höhe von 3,9 Millionen Euro betroffen", heißt es weiter.