Wirtschaft

Gewerkschaft kämpft um zweistelliges Lohn- und Gehaltsplus

Experten warnen schon länger vor einem heißen Frühjahr in Sachen Lohnverhandlungen. Angesichts der hartnäckig hohen Inflation dürfte den am 8. März startenden Kollektivvertragsverhandlungen in der Elektro- und Elektronikindustrie größere mediale Aufmerksamkeit sicher sein. Denn im Vergleich zur KV-Runde in der Metallindustrie im Herbst 2022 ist die Inflation in der Zwischenzeit noch einmal deutlich gestiegen.

Maßgeblich für die KV-Verhandlungen ist stets die Inflation der zurückliegenden zwölf Monate (plus Zuschlag für die Produktivitätsentwicklung). Im Herbst waren das rund 6,5 Prozent, der Metaller-Abschluss lag dann auch bei durchschnittlich 7,4 Prozent.

Nun, knapp vor Beginn der KV-Verhandlungen in der Elektro- und Elektronikindustrie mit ihren rund 60.000 Beschäftigten liegt die Teuerungsbasis für die vergangenen zwölf Monate bereits bei 9,5 Prozent.

Latte bei 9,5 Prozent

Und die Gewerkschaft mit ihren Chefverhandlern Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA) fordern natürlich erneut einen Reallohnzuwachs für ihre Mitglieder, sprich eine Lohn- und Gehaltssteigerung jenseits der Marke von 9,5 Prozent.

Zum Vergleich: Bei der Frühjahrslohnrunde im Vorjahr lag das Gehaltsplus bei durchschnittlich an die fünf Prozent bis zum 1. Mai 2022. Und die jüngsten KV-Abschlüsse im Jänner und Februar haben sich schon zwischen acht und neun Prozent eingependelt. Zuletzt schloss etwa die Fruchtsaftindustrie bei plus 8,5 Prozent ab.

„Die Elektro- und Elektronikindustrie hat ordentliche Gewinne erwirtschaftet. Daher gibt es keinen Grund für eine Lohn- und Gehaltsbremse. Für uns stehen nachhaltige Erhöhungen im Fokus, vom Erfolg der Branche müssen auch die Beschäftigten profitieren – in Form von besserer Bezahlung und Erleichterungen bei der Arbeitszeit“, betonen Wimmer und Dürtscher.

miba