Wirtschaft

Niki Laudas Privatjet steht nun zum Verkauf

Wollen Sie jenes Flugzeug kaufen, mit dem früher die Formel-I-Legende Niki Lauda zu den Grand-Prix geflogen ist? Seine Bombardier Global Express 6000 mit der österreichischen Kennung OE-LII steht derzeit zum Verkauf.

Auf der Homepage der Schweizer Firma Sparfell Aviation Group wird der 13-sitzige Jet (inklusive Satelliten-Telefon) um einen vorerst nicht näher genannten Preis feilgeboten. Auch einen zweiten Businessjet mit österreichischer Kennung bietet das Genfer Luftfahrtunternehmen zum Kauf an.

Die Käufer: Sparfell Aviation Group

Sparfell Aviation Group übernimmt das Bedarfsflugunternehmen LaudaMotion Executive, die kleine Schwester des Billigfliegers LaudaMotion, der mittlerweile der Ryanair gehört. Sparfell hat die Kunden, deren Privatjets LaudaMotion Executive bisher servicierte und vercharterte, über die Übernahme bereits informiert.

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Update am Dienstag um 15.30 Uhr

Laut Luftfahrtzeug-Halterverzeichnis der Austro Control managte Laudas Businessjet-Firma Ende 2018 13 Privatjets, darunter einen Flieger des Immobilien- und Retailtycoons Rene Benko und einen von Investor Ronny Pecik. Bei Laudamotion Exekutive war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Vor dem 14. Juli könne man Presseanfragen dazu nicht beantworten, ließ der Finanz-Vorstand dem KURIER ausrichten. Sparfell Aviation Group bestätigt Übernahme dem KURIER am Dienstagnachmittag.

Lauda hätte eigentlich in Sparfell Aviation Group eine Partner gesucht, durch seinen Tod habe man sich für eine Übernahme der LaudaMotion Executive entschieden. Sie wird nun Teil der Sparfell Aviation Group und Edward Queffelec, Chief officer der Sparfell Airways wird das Unternehmen leiten. "Es war für Niki Lauda wichtig, dass LaudaMotion Executive von einem Unternehmen übernommen wird, das jene Werte repräsentiert, für die er stand: eine wahre Leidenschaft für die Luftfahrt und Engagement für unsere Kunden", wird Gottfried Neumeister, Chef der NL Holding (Niki Laudas Holding) zitiert. Deshalb entschied er sich schließlich für Sparfell Aviation Group und die Queffelec-Familie."

Der Sparfell-Konzern

Sparfell Aviation Group besteht aus Sparfell Airways (Bedarfsflugunternehmen), Sparfell & Partners (Flugzeugverkauf und -kauf), Sparfell Leasing, Sparfell Design (Flugzeug-Innenausstattung) und Sparfell Defence ( Luftfahrt- und Militärberatung).
 

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Vor einer Woche soll der Deal in trockene Tücher gebracht worden sein, wird in der österreichischen Luftfahrt-Szene kolportiert. Es soll aber auch andere namhafte Interessenten, darunter einen bekannten früheren Formel-1-Fahrer, gegeben haben. LaudaMotion Executive soll nämlich schon länger zum Verkauf gestanden sein.

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Sparfell & Partners hat jedenfalls einen hervorragenden Ruf in der Luftfahrtbranche. Einem breiteren Publikum wurde die Firma im Vorjahr ein Begriff als sie ankündigte, vier zweistöckige Airbus A-380 von Singapore Airlines zu kaufen und für wohlhabende Staatschefs (vermutlich im arabischen Raum) umzubauen.

Es wurden Pläne präsentiert, wie das Innenleben des riesigen Jets zu einer „königlichen Yacht“ mit Apartments umzubauen. Zwei derartige Flugzeuge werden bereits von Sparfell angeboten.

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Pecik fliegt wieder

Indes werden dem Investor Ronny Pecik neue Ambitionen in Sachen Bedarfsflugunternehmen nachgesagt. Dem Vernehmen nach wird er sein früheres Privatjetunternehmen Amira Air neu aufleben lassen. Pecik hatte 2016 Amira Air an Lauda verkauft, aber die Namensrechte behalten.

Jetzt will der Investor erneut einen österreichischen Businessjet-Operator aufbauen und dieses Service vor allem österreichischen Flugzeug-Eigentümern anbieten.