Ex-Minister Padoan als UniCredit-Aufsichtsrat ernannt
Italiens Ex-Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan steigt in den Aufsichtsrat der Bank-Austria-Mutter UniCredit ein. Im kommenden April soll er dann zum neuen Verwaltungsratspräsidenten der UniCredit aufrücken, berichtete die Mailänder Bank in einer Presseaussendung am Dienstag. Padoan wird seinen Sitz im italienischen Senat aufgeben, den er seit 2018 besetzt.
Der 70-jährige Padoan, der von 2014 bis 2018 den Posten des Wirtschaftsministers in den Regierungen von Premier Matteo Renzo und Paolo Gentiloni bekleidet hatte, soll den aktuellen Verwaltungsratspräsidenten Cesare Bisoni ersetzen. Dieser war im September 2019 nach dem Tod des Verwaltungsratspräsidenten und ehemaligen italienischen Wirtschaftsministers, Fabrizio Saccomanni, ernannt worden.
Als designierter Verwaltungsratspräsident wird Padoan die Liste der Kandidaten für den neuen UniCredit-Aufsichtsrat erstellen, der von 2021 bis 2023 im Amt bleiben wird, hieß es in der Presseaussendung. Die neuen Aufsichtsratsmitglieder sollen bei der Aktionärsversammlung im kommenden April gewählt werden.
UniCredits CEO Jean-Pierre Mustier erklärte sich wegen des Beschlusses höchst zufrieden, Padoan zum neuen Verwaltungsratspräsidenten zu ernennen. Die internationale Erfahrung Padoans werde der Bank von großem Nutzen sein, betonte Mustier.
Es sei eine Ehre für ihn, zum neuen Aufsichtsratspräsidenten einer erfolgreichen gesamteuropäischen Bank wie UniCredit in einer entscheidenden Phase für Italien und Europa aufzurücken, erklärte der Ex-Minister.
Padoan, ehemaliger Wirtschaftsprofessor an der römischen Universität La Sapienza, war von 2007 bis 2014 stellvertretender Generaldirektor der in Paris ansässigen Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Von 2001 bis 2005 war er Exekutivdirektor für Italien im Internationalen Währungsfonds (IWF). Zwischen 1998 und 2001 war er als Wirtschaftsberater der italienischen Premierminister Massimo D'Alema und Giuliano Amato im Einsatz.
Er war auch Berater der Weltbank, der EU und der Europäischen Zentralbank. Als Essayist hat er mehrere Werke zu wirtschaftlichen Themen veröffentlicht, beispielsweise über die Aussichten des Euro und die europäisch-amerikanischen Beziehungen. Im März 2018 wurde der in den Reihen der sozialdemokratischen Partei zum Senator gewählt.