Erholung des Geschäftsklimas in Eurozone
Die Stimmung bei Unternehmern und Verbrauchern der Eurozone zieht nach dem Rekordeinbruch wegen der Coronakrise wieder leicht an. Das Barometer für das Geschäftsklima kletterte im Mai um 2,6 auf 67,5 Punkte, wie die EU-Kommission am Donnerstag bekannt gab.
Sie erkennt darin "erste Anzeichen einer Erholung", nachdem die inzwischen in vielen Ländern wieder gelockerten Kontaktbeschränkungen im April viele Geschäfte zum Schließen zwangen. Ökonomen hatten allerdings einen stärkeren Anstieg auf 70,3 Zähler erwartet.
Sorgenfall Dienstleistungssektor
Besonders die Industrie-Manager und die Verbraucher zeigten sich optimistisch, dass das Schlimmste hinter ihnen liegt. Bei den Dienstleistern trübte sich die Stimmung hingegen weiter ein, wenn auch in einem langsameren Tempo als in den beiden Vormonaten. Auch in der Baubranche zeigte das Barometer leicht nach unten, während es im Handel minimal zulegte.
In den größten Volkswirtschaften der Eurozone hellte sich die Stimmung zumeist auf - besonders stark in den Niederlanden (+3,5), Deutschland (+3,2) und Spanien (+1,6). Frankreich meldete hingegen eine leichte Eintrübung (-0,3) ab. In Italien konnten aufgrund des strengen Lockdowns keine Daten im April erhoben und daher keine Veränderungen im Mai ermittelt werden.
Rezession
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Hoffnung auf einen vergleichsweise milden Konjunktureinbruch in der Eurozone durch die Coronakrise inzwischen begraben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte heuer zwischen 8 und 12 Prozent sinken, sagte die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB). Bisher waren die Währungshüter von einem Minus zwischen 5 und 12 Prozent ausgegangen.
Das Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone war bereits im ersten Quartal mit 3,8 Prozent in Rekordtempo geschrumpft. Im laufenden zweiten Vierteljahr rechnen Experten mit einem Minus zwischen 10 und 20 Prozent.