Wirtschaft

Energieverbrauch sank im ersten Coronajahr um acht Prozent

In dem von mehreren Lockdowns geprägten ersten Coronajahr 2020 ist der Energieverbrauch in Österreich um acht Prozent gesunken. Mit 1.053 Petajoule (PJ) lag der energetische Endverbrauch laut Statistik Austria auf einem ähnlich niedrigen Niveau wie im Jahr 2003.

Eindämmung

Großteils sei der Verbrauchsrückgang der Covid-19-Pandemie geschuldet, weil Maßnahmen zur Eindämmung auch zu einem geringeren Verkehrsaufkommen und veränderten Konsummöglichkeiten führten, so Statistik-Generaldirektor Tobias Thomas am Freitag in einer Aussendung. Es sank etwa der Energieeinsatz im Flugverkehr um 66 Prozent und der Einsatz von Diesel und Benzin im Straßenverkehr um 13 Prozent.

In der Industrie und im Dienstleistungssektor sank der Energieverbrauch um je rund 3 Prozent auf 307 PJ bzw. 108 PJ. Der Verbrauch der privaten Haushalte war dagegen etwa gleich hoch wie 2019, dem Jahr davor.

Bei Erdölprodukten gab es mit minus 16 Prozent auf 367 PJ einen stark rückläufigen Einsatz. Bei fast allen Energieträgern wurde ein Rückgang registriert, nur der Einsatz von Kohle in der Industrie wuchs um 5 Prozent auf 18 PJ, größtenteils wegen des Lagerabbaus bei stillgelegten Kraftwerken, so die Statistik Austria.

Mehr erneuerbare Energie

Der niedrige Verbrauch von erneuerbaren Energieträgern im Vergleich zum Jahr davor wurde durch die geringere eingesetzte Menge an Biokraftstoffen dominiert, welche der Beimischungspflicht unterliegt und daher ebenfalls durch das geringere Verkehrsaufkommen bedingt war, heißt es.

Die inländische Erzeugung von Rohenergie war 2020 etwa gleich hoch wie 2019. Bei den relevanten fossilen Energieträgern gab es ein Minus - bei Erdöl um 14 Prozent auf 24 PJ, bei Erdgas um 18 Prozent auf 26 PJ.

Dagegen stieg bei den erneuerbaren Energieträgern die Erzeugung um zwei Prozent auf 441 PJ an. Dabei waren laut Statistik Austria die höchsten Zuwachsraten vor allem bei Wasserkraft (+3 Prozent auf 151 PJ) sowie bei Photovoltaik (+20 Prozent auf 7 PJ) zu beobachten.

Bei Fernwärme zeigte sowohl die Produktion als auch der Endverbrauch - entsprechend der Entwicklung der Heizgradsummen (+2 Prozent) - einen Anstieg von jeweils rund 1 Prozent (auf 84 PJ bzw. 72 PJ).